Beitrag 42 von 46 zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei |
Seite erstellt am 24.4.24 um 23:31 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Montag, den 28. Januar 2002, um 22:41 Uhr Betrifft: ND: Ex-Fraktionschef Goliasch will sich an CDU rächen
Neues Deutschland
28.01.02Sachsen: Schill im Landtag – vorerst in der Kantine
Ex-Fraktionschef Goliasch will sich an CDU rächenDresden (ND-Bartsch). Auf symbolträchtige Weise zog die Schill-Partei am Sonnabend zumindest in die Gaststätte des sächsischen Landtages ein. Schills Ost-Beauftragte Karina Weber und der Landesbeauftragte Peter Schindler stellten eine sechsköpfige Mannschaft vor, die den Aufbau der Partei in Sachsen vorantreiben soll, wo bisher 150 Mitglieder registriert wurden. Ausgewählt wurden eine politisch bislang völlig abstinente »junge dynamische« Leipzigerin und fünf Herren – mit einer Ausnahme nach 1990 zugewanderte weststämmige Gutbürger und langjährige Ex-Mitglieder von CDU, CSU oder FDP.
Die gröÃte Aufmerksamkeit zog Herbert Goliasch auf sich, von 1990 bis 1994 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Er dementierte zwar, Mitglied der Schill-Partei zu sein. Doch »ausgesprochen sympathisch« findet er sie schon und würde sich zwar nicht als Frontmann, aber als Berater zur Verfügung stellen. Er freue sich über die Gelegenheit, »der CDU eins auszuwischen«. Goliasch, Journalist und Funktionär der DDR-CDU, war 1998 wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Geheimdienst KGB unter Abgeordnetenanklage gestellt worden und nach erfolgreicher Gegenklage aus der CDU ausgetreten.
Eine Ãberraschung ist möglicherweise auf dem ersten Landesparteitag der Schill-Partei in Sachsen-Anhalt am kommenden Wochenende zu erwarten. Goliaschs Sohn Thomas, der CDU-intern im Vorjahr gegen Landeschef Böhmer kandidierte und 22 Prozent erreichte, erwägt den Ãbertritt.