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Beitrag 25 von 46
zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei
Seite erstellt am 25.4.24 um 22:03 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Sonntag, den 27. Januar 2002, um 19:24 Uhr
Betrifft: Goliaschs Stasi-Akte: Information des IKMO vom 31.10.1988


BDVP Leipzig, Dez.I                         Leipzig, 31.10.88

IKMO "Henri Guhl"
Reg.-Nr.: O-158/85

               I n f o r m a t i o n
               ---------------------

über Meinungen zum Spitzengespräch des Staatsratsvorsitzenden
mit Kirchenamtsträgern der Mormonen am 28.10.88

Nach dem Gottesdienst der Mormonen am 30.10.88  fanden im
Pfahl- und Gemeindehaus in 7031 Leipzig, Oeserstr. 39
Gruppengespräche zum Spitzengespräch statt. Grundsätzlich
wurde durch alle Gesprächsteilnehmer das Spitzengespräch
begrüßt und als neue Stufe des Wirkens der Kirche im Sozialis-
mus eingeschätzt.
Für die älteren Gemeindeglieder, die noch die Kaiserzeit und
den Faschismus kennenlernten ist die Meinung des

                , 
               geb. 
               wh.:  Leipzig, 

repräsentativ. Die Mormonen hatten in noch nie so gute Arbeits-
möglichkeiten in der DDR wie jetzt. In früheren Zeiten (Kaiser-
zeit, Weimarer Republik, Faschismus und erste Jahre der DDR) sei
die Kirche oft Anfeindungen und teilweisen Verfolgungen ausgesetzt.
Mit dem Staat sei man noch nie so ins Gespräch gekommen und das
Verhältnis habe sich grundlegend gewandelt. Auch insgesamt sind
die Mormonen jetzt gesellschaftlich anerkannt.
Dem stimmten auch Bischof S c h m i d t ,  
und   zu, die maßgeblichen Einfluß innerhalb
der Leipziger Gemeinde haben.
Zu den angenommenen skeptischen Meinungsäußerungen durch ältere
Mormonen kam es in keinem Falle.
Der Ingenieur

                , 
               geb. 
               wh.:  Leipzig, 

äußerte, daß Kirchenpräsident B e n s o n  sich in seinen politi-
schen Anschauungen total gewandelt haben muß, da er ja die abge-
gegebene Erklärung "abgesegnet" haben muß. Mit den inhaltlichen
Aussagen der Erklärung identifizierte er sich und gab zu ver-
stehen, daß dies alles so stimmt. Damit sei nun hoffentlich die
vorgefaßte Meinung, daß sie als Glieder einer amerikanischen Reli-
gionsgemeinschaft "Staatsfeinde" sind, abgebaut. . befragte nun
kritisch andere Glieder, was den nun die konkreten Ergebnisse für
die Kirche sind. Ihm wurde verdeutlicht, daß anschließend an das
Spitzengespräch noch Gespräche im Staatssekretariat für
Kirchenfragen geführt wurden, wo sicherlich die Kirche
ihre Wünsche vortragen konnte. Die Zeit wird zeigen, ob
erweiterte Wirkungsmöglichkeiten erreicht werden konnten.
Als einziges Gemeindeglied äußerte sich der

                , 
               geb. 
               wh.:  Leipzig, 

kritisch. Er meinte, daß die Erklärung einen Angriff gegenüber
der Ev.-luth. Kirche darstellt. Seiner Meinung nach dürfen die
Mormonen der Ev.-luth. Kirche nicht in den Rücken fallen, wenn
sich diese kritisch gegenüber dem Staat äußert.
Insbesondere   und der Dipl.-Ing.

                , 
               geb. 
               wh.:  Leipzig, 

argumentierten gegen die Aussagen des . im positiven Sinne.
. äußerte, daß die Mormonen mit der Ev.-luth. Kirche nichts
zu tun haben, da sie theologisch und organisatorisch voneinander
getrennt existieren. Die Mormonen haben ihren Standpunkt in der
Erklärung abgegeben und sprechen nicht für andere Kirchen. Die
Ev.-luth. Kirche kann ebenfalls nicht für alle Christen in der
DDR sprechen.

. erklärte weiterhin, daß es ja vornehmlich die Ev.-luth. Kirche
war, die als Staatskirche die Mormonen unterdrückte. Daher könne
man sich in keiner Form mit der Landeskirche identifizieren.
  vertrat weiterhin die Meinung, daß die Be-
deutung des Treffens weit über das Verhältnis Staat-Mormonen
hinausgehe. Es ging seiner Meinung nicht nur darum, das Verhält-
nis zwischen beiden zu klären bzw. den Stand festzustellen, sondern
auch eine Signalwirkung für andere Kirchen/RG zu setzen. Es soll
dokumentieren, was möglich ist, wenn beide Seiten konstruktiv
miteinander umgehen und die Trennung Staat-Kirche respektieren.

Der bisher einzige Bausoldat der Mormonen und jetziges Mitglied
der CDU

                , 
               geb. 
               wh.:  Leipzig, 

vertrat die Ansicht, daß ein solches Treffen in der BRD nicht mög-
lich gewesen wäre. Dies hätten die beiden Großkirchen verhindert
und der Bundeskanzler müßte sich diesem Druck beugen.
Die Einweihung der Gemeindehäuser in Zwickau und Dresden wurden
als folgerichtige Maßnahmen zum verbesserten Verhältnis zum Staat
gewertet. Sie seien vorbereitende Maßnahmen für das Spitzengespräch
eingeschätzt.

Maßnahmen: weiterer Einsatz IKMO
                                              [gez.]
Verteiler: 1 x Abt.I                        Steinberg
           2 x FA                           Hptm.d.K.

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