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Verfasser: svenx
Datum: Freitag, den 19. März 2010, um 14:08 Uhr
Betrifft: Verstehe deinen Punkt nicht

> >Also 1. finde ich es gar nicht so wichtig, zu beschreiben was religiöser Schwindel ist. Schwindel ist Schwindel - oder Lüge ist Lüge! Jeder weiß was eine Lüge ist.
>Genau das stimmt meiner Auffassung nach im religiösen Kontext nicht.

Wieso stimmt das im religiösen Kontext nicht?! Religiösen Schwindel gibt es überall - in der Neuzeit bei selbsternannten Heilern und Profeten. Auch Joseph Smith war extremen Anfeindungen ausgesetzt. Heutzutage wäre eine Religionsgründung im Sinne Joseph Smiths überhaupt nicht mehr möglich. Dazu war eine ganze Portion gesellschaftlich anerkannten Aberglaubens notwendig und die Angst vor dem Fegefeuer.

>Ich bin mir sehr sicher, dass Du keine eindeutigen Umfrageergebnisse erhalten wirst, wenn Du von Leuten auf der Straße wissen willst, ob die Auferstehung Jesu nur ein Schwindel ist.

Was interessieren mich Umfragen? Wenn ich 1941 nach den Blitzkriegen auf die Straße gegangen wäre und hätte gefragt, ob Adolf Hitler von Gott ausersehen ist, hätten bestimmt auch 60% "ja" gesagt.

>Darauf verwette ich meinen ganzen Besitz. Ich gehe davon aus, dass sich viele Leute sehr unschlüssig wären und manche die Frage auch verneinen würden. Immerhin glauben nach den jährlichen General Social Surveys mehr als 50% aller erwachsenen Amerikaner an die biblische Schöpfungsgeschichte. Sie wissen alle, was eine Lüge ist. Alle sind sich darüber im Klaren, dass die Schöpfungsgeschichte eigentlich nicht so stattgefunden haben kann, wie es die Bibel berichtet.

Im Lande der Kreationisten würde ich dieses Umfrageergebnis auch unterschreiben. Die Amerikaner glauben generell viel wörtlicher an die Bibel, weil sie es verstehen den Menschen in ihrem Leben zu vermitteln. Eine abstrakte Liturgie wie in Deutschland, gibt es da nicht. Schau die den Film Religulous dazu an.

>Trotzdem glauben sie daran und würden die Schilderungen nicht als religiösen Schwindel bezeichnen. Wie ist hier Deine Einschätzung?

Natürlich bezeichnen auch gläubige die Schöpfungsgeschichte als Schwindel bzw. als eine Art Gleichnis oder Metapher. Deshalb können Sie trotzdem Christen sein, da sie nicht befürchten müssen, beim Tempelinterview keinen Schein zu erhalten.

>Wenn tatsächlich jeder wüsste, was ein Schwindel ist – würden dann wirklich alle Leute eine eindeutige Meinung im Hinblick darauf haben, ob es sich bei der Auferstehung Jesu, bei der Schöpfungsgeschichte oder beim Nirwana um religiösen Schwindel handelt?

Kollege Gipfelstürmer - es geht hier um Glauben, Glauben setzt voraus, dass man einige Dinge nicht weiß, sonst müsste man nicht glauben, sondern wissen. Und wenn man zweifelsfrei beweisen könnte, dass Jesus nicht auferstanden ist, würde auch jeder verstehen, dass hier irgendjemand geschwindelt haben muss. Der Mensch ist allerdings so gestrickt, dass er nicht will, das sein Glaube zerstört wird.

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