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Beitrag 11 von 46
zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei
Seite erstellt am 18.4.24 um 13:07 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Sonntag, den 27. Januar 2002, um 2:19 Uhr
Betrifft: Goliaschs Stasi-Akte – Information des IKMO vom 4.6.1986


VPKA Leipzig, Komm.I/2a                    4.6.86
O-158/85

                                      i.V. Hoensch, Hptm.d.K.
                                           xx

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen)
Einweihung des neuen Pfahl- und Gemeindehauses

- weiterer Einsatz des IKMO zur RG
- Absicherung der Regionskonferenz durch den IKM

Nach Einschätzung des IKMO besuchten ca. 4000 - 5000 Gäste
das neue Pfahl- und Gemeindehaus in 7031 Leipzig, Oeserstr.
in der Woche vom 23.5. bis 1.6.86.
Das Gemeindehaus wurde vorwiegend durch Ehepaare aufgesucht,
vereinzelt durch junge Leute oder durch alleinstehende Rentner.
Der IKM schätzte ein, daß 3/3 aller Besucher konfessionell ge-
bunden waren, was sich aus den entsprechenden Fragen zum Ur-
sprung, zu den Quellen und den mormonentypischen Schriften ab-
schätzen ließ. Der überwiegende Teil der Christen vertrat die
ev.-luth. Landeskirche (ca. 75%)
Nach Feststellungen des IKMO nahmen am Vortrag "Wer sind die
Mormonen?" ca. 520 Gäste teil. Ca. 10 Jugendliche nahmen aus
der ev.-luth. Kirche teil und interessierten sich für die Stellung
der RG zum "Friedenskampf". Nach Antwort durch den Redner S k i b -
b e (Neubrandenburg), wonach sich die Mormonenkirche loyal zum
Staat verhält und in der Regel den Wehrdienst mit der Waffe ab-
geleistet wird und ökumenische Beziehungen nicht betrieben werden,
erlosch das Interesse der ev.-luth. Christen .
Weitere Fragen bezogen sich auf den Namen der Kirche, den Kirchen-
zehnten, die Ökumene, den glaubensartikeln usw.
An den Vorträgen, die durch   und S c h ü t z e ab-
gehalten wurden, nahmen jeweils ca. 140 Personen teil. Es wurden ahn-
liche Fragen gestellt, wie beim o.g.
Am Kindernachmittag besuchten ca. 90 Kinder aus dem Wohngebiet das
Gemeindehaus. Auf dem Gebiet könnte die Perspektive der Miglieder-
gewinnung liegen.
Aus den Führungen wurde dem IKMO bekannt, daß ein großes Interesse
der Besucher, insbesondere unter den ev.-luth. Christen am "Buch
Mormon" vorliegt. Seiner Einschätzung nach könnten 200 - 250 Exem-
plare verkauft werden, falls ein Vorrat vorhanden gewesen wäre.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, daß Provokationen seitens anderer
Konfessionen gegen die Mormonen unterblieben. Einzelne Christen
versuchten, die Glaubensgrundsätze als diktatorisch und persönlich-
keitsfeindlich abzutun. Gleichfalls verurteilten einige die Mormonen,
da sie keine oekumenischen Beziehungen unterhalten und nichts für den
Frieden tun.
Ein längeres Streitgespräch führte der IKMO mit zwei namentlich unbe-
kannten Theologiestudenten der Landeskirche (einer Student am Theol.
Seminar/ einer Student an der KMU), wo es vorrangig um die Vollmachts-
frage und den Ursprung des "Buch Mormon" ging. Beide zeigten Interesse,
das Standartwerk der RG zu studieren.
Am 24./25.5.86 versuchten einige Mormonen, Passanten auf der Straße
in das Gemeindehaus einzuladen. Diese Verfahrensweise wurde durch den
Siebziger Christian F i s c h e r  strikt untersagt. Danach wurde ein
Aufsteller vor den Eingang des Hauses angebracht.
In den Gesprächen mit der Bevölkerung wurde deutlich, daß sich die
Mormonen bereiterklärten, den zu schaffenden Spielplatz in der Nach-
barschaft zu pflegen . Ein entsprechender Vertrag soll mit dem Rat
des Stadtbezirks Südwest abgeschlossen werden.
Insgesamt schätzte der IKM ein, daß die Besucherzahlen unter den Erwartung
der Kirche blieben. Für die Mitgliedergewinnung versprach sich der IKMO
keine nachhaltige Wirkung.
Am 25.5.86 tagte der Regionsrat im neuen Gebäude. Dabei ging es vorrangig
um die Literaturbeschaffung. Der Rechtsanwalt Dr.    soll
dem Prof.    vorgeschlagen haben, in der BRD gedruckte Standart-
werke der RG über Lizenznummer (vom Staatssekretär für Kirchenfragen)
einzuführen.
Seitens der Pfahlpräsidentschaft Leipzig (insbesondere S c h ü t z e )
wurde der Vorschlag gemacht, daß der Druck beim Unionverlag in der
DDR erfolgen soll. Dazu sollten die Manuskripte der Bücher beim Staats-
sekretär für Kirchenfragen eingereicht werden. Dabei müßte auf Spenden-
papier aus der BRD zurückgegriffen werden. Der Vorteil läge
vor allem darin, daß die DDR-Organe lieber Kirchenliteratur
sähen, die im eigenen Land gedruckt wurde, die Druckpreise
bedeutend niedriger in der DDR sind als in der BRD  und die
DDR evtl. in das Exportgeschäft mit den Mormonen kommen
könne. Dazu wurde bekannt, daß es seitens der Gebietsleitung
in Frankfurt/Mail Vorstellungen gibt, alle größeren Werke der
RG in der DDR drucken zu lassen, falls dieser erste Vorstoß
gelingen sollte.
Als Äquivalent für den Druck beim Unionverlag gibt es statt
der Bezahlung Vorstellungen, wonach durch die RG Lichtsatz-
technik geliefert werden sollte. Die Verfahrensweise wurde
durch Dr.   (kein Mormone) verurteilt.
Prof   zeigte sich davon tief beeindruckt, daß
in der DDR die Kirchenliteratur staatlicherseits finanziell
gestützt wird.
  will nun mit allen Mitteln versuchen, den Sieb-
ziger R i n g g e r  davon zu überzeugen, daß der Druck in der
DDR erfolgen soll.   vom Regionsbüro soll sich mit
dem Staatssekretär für Kirchenfragen in Verbindung setzXen,
um Vorgespräche für den Druck von 6 Werken (u.a. "Buch Mormon",
Kirchengeschichte, "Köstliche Perle") zu führen und wie die
Manuskripteinreichung zu erfolgen hat.
Verhandlungen über die Einfuhr des "Stern" sollen beim Ministerium
für Kultur laufen. Dabei wurde auch seitens   Kritik
an der Zeitschrift geübt, die oftmals antikommunistisch und
revanchistisch gefärbt ist. Dabei wurde auch von Regionalrat ge-
äußert, daß die Bestrebungen nach einer eigenen Pfahl- oder Re-
gionsperiodika (2-4 mal jährlich) mit einem redigierten Teil
aus dem "Stern" nicht aufhören werden.

Offiziell bestätigt wurde, daß M o n s o n  an der Regionskonferenz
am 23./24.8.86 teilnehmen wird. Er wird die Weihe des Pfahl- und
Gemeindehauses Leipzig vornehmen.
Die Unterbringung erfolgt im IH "Merkur".

Verteiler: 1 x BV                           [gez.]
           1 x KD                         Steinberg
           1 x K I                        Oltn.d.K.
           1 x Dez.I
           1 x AA
           1 x Strukturmappe
           1 x Abt. I/2 (RG)

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