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Seite erstellt am 18.4.24 um 11:59 Uhr |
Verfasser: Rainer Datum: Montag, den 22. Februar 2010, um 21:44 Uhr Betrifft: der Moralapostel
viele Mitglieder sehen Boyd K. Packer als Hardliner an. Ich habe ihn einmal live erlebt (war es in Berlin?) wo er die Priestertumsträger (erwachsene Männer) aufgefordert hat, sich nicht sexuellen Abartigkeiten hinzugeben - dabei hat er explizit den Oralverkehr benannt. Ich habe mich damals gefragt, ob es sich dabei wirklich um göttliche Inspiration handelte oder um seine eigenen puritanischen Moralvorstellungen. Nach dieser eindringlichen Aufforderung gab es dann Bischöfe, die sich dazu berufen fühlten, z. B. in Tempelinterviews auf diese "Sünde" einzugehen.
Interessant finde ich seine Einstellung zur Entscheidungsfreiheit. Zu den Jugendlichen sagt er:
>Ihr habt die Entscheidungsfreiheit â die sittliche Entscheidungsfreiheit. Ihr wählt eure MaÃstäbe selbst.
und fügt dann später hinzu, dass diese MaÃstäbe keinesfalls von ihm persönlich stammen (Hervorhebung von mir)
>Wir machen die MaÃstäbe nicht, aber wir müssen sie lehren und für ihre Einhaltung sorgen. Es bleibt vorgeschrieben, vor der Ehe enthaltsam und in der Ehe einander völlig treu zu sein.
und eine Warnung
>Der Satan wird mit seinen Engeln versuchen, eure Gedanken an sich zu reiÃen und euer Tun zu beherrschen. Wenn es ihm gelingt, zerstört er alles, was gut ist
Hat ein Jugendlicher, der sich regelmäÃig solche Predigten anhören muss und dann auch noch in Interviews seinem Bischof Rede und Antwort stehen muss, ob er auch ein reines Leben führt, wirklich "sittliche Entscheidungsfreiheit"? Ich bezweifle das. Ich stelle überhaupt in Frage, dass "aktive" Kirchenmitglieder in ihrer Entscheidung frei sind.