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Verfasser: JesseX
Datum: Mittwoch, den 27. Januar 2010, um 11:15 Uhr
Betrifft: Demokratie und Freiheitsrechte

Dieser Beitrag ist unter Netzwerk Bildungsfreiheit zu finden:
Stellungnahme der Familie Romeike

Als wir vor ca. drei Jahren zum ersten Mal von Homeschooling hörten, begannen wir schnell uns näher dafür zu interessieren, darüber zu lesen und Familien zu fragen, die es praktizieren. Wir sahen Kinder, die ausgeglichen, aufgeschlossen, interessiert und freudig waren – ganz entgegen dem, wie es oft unwissend in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

Außerdem erfuhren wir von einer Fernschule, bei der Schulkinder angemeldet werden können und von der Material und pädagogische Unterstützung kommen.

In den ersten Schuljahren unserer älteren Kinder litten sie unter Klassendruck, Gewalt unter Klassenkameraden, Enttäuschungen von „Freunden“ usw. Das führte bei unserer Tochter zu wiederholt auftretenden Kopfschmerzen, die sie vorher nicht hatte.

Wir entschieden uns dann im Sommer 2006, unsere Kinder fortan zu Hause zu unterrichten.

Uns ist es wichtig, ihnen eine gesunde Herzens- und Charakterbildung zu vermitteln. Wir möchten, dass sie mit Freude lernen können und das in einem Tempo und einer Art, wie es ihren Fähigkeiten entspricht. All das ist beim Homeschooling möglich und Studien sowie die vielen zu Hause unterrichteten Kinder, die wir seither kennen gelernt haben, sind Beweis dafür, dass es funktioniert.

Wir haben festgestellt, dass die staatlichen Schulen in Deutschland keinen wertneutralen Unterricht bieten, sondern traditionell christliche Werte wie Nächstenliebe, Treue, Zuverlässigkeit, Fleiß, Hilfsbereitschaft oder Respekt oft nicht mehr die Beachtung finden, die uns persönlich wichtig ist oder dass sie nur noch auf dem Papier stehen. Hingegen möchten wir unseren Kindern eine Erziehung und Bildung zukommen lassen, die ihnen hilft eine gefestigte Persönlichkeit zu werden, einen Charakter zu entwickeln, der es ihnen ermöglicht, besser im Leben zurechtzukommen.

Deutschland ist eines des wenigen europäischen Länder, in denen Eltern nicht die Freiheit haben, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder selbst zu wählen. Stattdessen werden verantwortungsbewusste Eltern mit hohen Zwangsgeldern (bis zu 50.000 Euro, wiederholt), Gefängnisstrafen und Sorgerechtsentzug gezwungen, sich dem Diktat des staatlichen Schulzwangs zu beugen.

Uns blieb deshalb keine andere Wahl als unsere Heimat zu verlassen. Wir freuen uns über die Freiheit, die es uns in den USA gestattet, Bildung frei und selbstbestimmt zu wählen und zu gestalten.

Morristown (Tennessee) am 2. April 2009  Uwe und Hanne Romeike

Meine Meinung dazu ist, daß man den Eltern das Recht, ihre Kinder im Homeschooling zu unterrichten, zugestehen müßte. Es wäre zumindest eine jeweilige Einzelfallprüfung wünschenswert, und gewisse Bedingungen und Nachweise müßten damit verbunden sein.

Fakt ist, daß ein Werteverfall in der deutschen Gesellschaft vorhanden ist, und sich dieser auch im Schulwesen wiederspiegelt. Hinzu kommt, daß Kinder, die aus einem besonders christlich orientierten Elternhaus kommen, in der Tat oftmals dem Spott und der Demütigung anderer Kinder ausgesetzt sind. Es kann sogar zu offenen Anfeindungen kommen. Da die Lehrer in Deutschland keine Autorität besitzen (siehe Grundschule), können sie auch nicht intervenieren, was eigentlich ihre Pflicht wäre.

Grundsätzlich, und ich möchte betonen, daß sich meine Kritik nicht gegen die verfassungsmäßige Grundordnung dieses Landes richtet, halte ich jedoch die Freiheitsrechte in vielen Bereichen für zu begrenzt. Dazu zählt das Recht der Eltern im Umgang mit ihren Kindern. Was mich stets besonders betroffen macht, sind Sorgerechtsentziehungen des Staates gegenüber den Eltern, obgleich der Staat in fundamentalen Bereichen selbst versagt. Martin007 hat es ja auf den Punkt gebracht: unsere Rechtskultur ist weniger geprägt von den fundamentalen Menschenrechten als vielmehr von staatlich und gesellschaftlich geprägten Rechtsnormen.

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