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Verfasser: JesseX
Datum: Freitag, den 8. Januar 2010, um 23:57 Uhr
Betrifft: Sidney Rigdon und sein obskures Wirken

> >Können wir uns denn nicht einmal von diesem ererbten Joch des Christ-Seins befreien und uns direkt an den Allmächtigen oder das Allmächtige oder die Allmächtige wenden?<
> Ja, das können wir, und man kann auch dem allmächtigen Dings vollkommen vertrauen. Bleibt uns am Ende ja auch nichts anderes übrig.

Ja, wahrscheinlich bleibt uns wirklich nichts anderes übrig. Bei meinen Gedanken über die Mormonenreligion, dieser synkretistischen Neuschaffung, beschäftigt mich momentan die Frage, wie man dort eigentlich auf die Idee oder die Vorstellung eines "vorirdischen" Daseins gekommen ist. Beim Christentum, wie ich es kenne, fängt das Leben eben einfach an. Dies erschien mir immer als ziemlich undurchdacht, weil ja die Seele als über dem Physischen stehende Existenzform unzerstörbar und ewig sein soll. Also, was ewig  ist, kann keinen Anfang haben, so paradox es klingen mag, oder anders formuliert: wo käme denn dann die "Seele" her? Wäre sie eine pränatale oder postnatale Sache? Das verstehe, wer will ...

Wie mag ein etwaiges Dasein vor unserem Eintritt in diese Welt ausgesehen haben? Ist unsere Individualität nur zeitlich begrenzt und auf unser physisches Dasein reduziert? Endet die Individualität danach, war sie auch davor nicht vorhanden? In der christlichen Glaubenslehre scheint die Individualität ja erhalten zu bleiben, in der mormonischen gleichermaßen, wenngleich auch mit ungeahnten Entwicklungsmöglichkeiten.

Was hatte Sidney Rigdon eigentlich im Sinn? Was wäre gewesen, wenn Joseph Smith nicht das Ruder an sich gerissen hätte und die Ideen Sidney Rigdons mehr zum Tragen gekommen wären? Die ganzen Freimaurerelemente kamen ja bekanntlich von Joseph Smith, und er integrierte sie in den Tempelzeremonien als endowments (infolge seiner Logenzugehörigkeit etwa ab 1842  -falls diese Zeitangabe nicht stimmt, bitte Korrektur-). Die Polygamie, als "Heiliger Bund der Vielehe" deklariert, entsprang auch Joseph Smith. Wenn Sidney Rigdon, dieser "supermind" hinter der ganzen Geschichte, seinen Einfluß stärker hätte ausüben können, wenn Joseph Smith nicht die dominierende Rolle gespielt hätte, was wäre dann daraus geworden? So viel ich weiß, war Rigdon ein Baptist, ein Prediger, und seine Glaubensvorstellungen finden sich im Buch Mormon wieder. War er vielleicht der wahre "Prophet", und mußte er sich der Sache unterordnen, weil er sich auf einen unseligen Packt eingelassen hatte ...? Was wollte Rigdon eigentlich, was sich von den anderen unterschied? Und was ist seine im BoM enthaltene Botschaft? Ich habe es nie ganz durchgelesen, was sich gewissermaßen als defizitär erweist. Aber wahrscheinlich würde ich das auch nicht herauslesen können.

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