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Seite erstellt am 19.3.24 um 4:38 Uhr
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Verfasser: Sappho
Datum: Mittwoch, den 16. September 2009, um 0:52 Uhr
Betrifft: Hier irrst du

> In der Literatur der HLT-Kirche werden Juden häufig als das auserwählte Volk bezeichnet, viele Werke mormonischer Autoren sind voll von Abhandlungen über Zion und im damaligen Gesangbuch drehten sich extrem viele Lieder um dasselbe Thema. USA-feindliche Propaganda war damals an der Tagesordnung – und die HLT-Kirche galt Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts mehr noch als heute als amerikanische Sekte.

Die Mormonen standen unter der persönlichen Schutz des Reichssicherheitshauptamtes (leiter war ein gewisser heinrich Himmler) welche seine schützende hand über die LDS legte, wenn diese wieder mal von Kirchen angegriffen wurden.
Auch den Nazis war bekannt, dass Mormonen über Zion sprachen, aber sie wurden nicht verfolgt (im Gegensatz zu Zeugen Jehovas). Das Verhältnis zwischen besagten Amt und Mormonen war so gut, dass diese sogar für die Mormonen eine Broschüre druckten, und die Missionare die Basketballmannschaft der Deutschen für Olympia 1936 trainierten. Amerikaner, die Deutschland besuchten, loben den "Deutschen Geist" und meinten oft, hier einen Vorgeschmack auf ZION zu bekommen.

> Die Mitglieder lebten in ständiger Angst.

Das mag vielleicht bei dem einen oder anderen der Fall gewesen sein, doch die meisten waren nicht ängstlich. Sie sahen Hitler sogar als die Erfüllung einer Prophezeiung, und die vereinigte Ordnung in greifbarer Nähe.
Es sind Fälle bekannt, wo die Versammlung für Führerreden unterbrochen wurden, und jüdische Mitglieder an Nazischergen verraten wurden (ander versteckten Juden).

> Angst. Ihnen wurde durch die Gestapo überdeutlich vor Augen geführt, dass sie als nächstes an der Reihe wären, wenn man mit den Zeugen Jehovas „fertig“ sei.

Auch das ist schlicht falsch (siehe den Abschnitt über das Reichssicherheitshauptamt). Übrigens war die Pfadfinderorganisation der Mormonen die LETZTE Nichtnaziorganisation, die aufgelöst wurde. Das ist doch bezeichnend, oder?

> Egal, wie man zur HLT-Kirche steht – es ist schlichtweg eine Tatsache, dass das Pfadfinderprogramm verboten wurde.

Ja, aber, wie oben schon geschrieben, erst zum Schluß!

> Offenes Missionieren und Straßentreffen wurden unter Strafandrohung lange Zeit untersagt.

Das galt aber nur für kurze Zeit, dann durften sie wieder.

> Die Konten der HLT-Kirche wurden eingefroren und es waren keine Transaktionen mehr möglich.

Wer behauptet denn so einen Blödsinn? Die Mormonen konnten sich in Nazideútschland weitgehenst frei bewegen, und auch über ihr Geld verfügen.  Mormonische Propaganda?;-)

> Versammlungen standen mehr und mehr unter Beobachtung der Gestapo und wurden manchmal sogar aufgelöst.

Mir sind nur zwei Fälle von aufgelösten Versammlungen bekannt, aber nicht, dass die Gestapo die Kirche beobachtet hätte, denn diese galt ja als "staatstragend".
Beide Versammlungen (eine in Bremen, die andere in Berlin) wurden aufgelöst, weil die dortigen Gemeindeleiter sich weigerten, Juden den Zutritt zu verwehren, und viele Mitglieder mit ihnen einer Meinung war. Also ein Verhalten, das der LDS zur Ehre gereichte. Die Mutter eines der beteiligten Personen habe ich in Köln als sehr alte Frau kennen gelernt. Sie erzählte es mir.

> Nachzulesen ist dies alles u.a. bei Joseph Dixon oder bei Justus Ernst.

Die Frage ist, wie gut beide Autoren recherchierten, und ob sie alles durch die "mormonische Brille" sahen, die ja, wie wir alle wissen, gerne unliebsame Fakten "vergisst".

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