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Verfasser: Sappho
Datum: Sonntag, den 6. September 2009, um 2:33 Uhr
Betrifft: Deine Einschätzung...

Manfred, in allen Ehren, aber hier irrst du:

> ...aber die Sache mit Louisa Beaman ist doch sehr an den Haaren herbeigezogen und zeigt nur den Hang des Artikelschreibers, die Welt nach seinen Farben einzufärben.

Um eine Geschichte "verkaufen" zu können, braucht es erst einen Aufhänger, der neugierig macht. Der die Leute "zwingt", den Artikel/Roman/was auch immer, zu lesen. Und das habe ich hier versucht. Natürlich war mir klar, schon beim Schreiben des Artikels, dass Beaman NICHT TG war,wie übrigens die meisten in dem Link.
Ich wollte nur aufzeigen, dass das verkleiden in der Rolle des anderen Geschlechts, aus unterschiedlichsten Gründen (Filmrolle wie bei Pearson; Smith wie bei Beaman, Jux, wie bei den Missionaren in Minden, aber auch wie bei Brigham Morris Young), eine lange Tradition hatte, und niemand sich darum kümmerte.
Erst in den piefigen fünfziger Jahren, als dieser Kommunistenjäger McCarthey was zu melden hatte, und neben Kommis auch Homosexuelle und TG verfolgt wurden, änderte sich die Position innerhalb der Kirche für TG-Leute drastisch. Von relativer Toleranz hin zur Repression.

> Wenn Louisa sich als Mann zu Joe schlich, liegt es doch nahe, dass die Vielweiberei Smiths damit vertuscht bleiben und das Verhältnis nicht bekannt werden sollte.

Im Fall von Beaman sehe ich es auch so. Aber es zeigt auch, dass damals in diesem Kult die Geschlechtsrollen noch nicht so eng wie heute gesehen wurden.

> Viele Menschen verkleiden sich oft aus Jux als das andere Geschlecht, ohne eine gewisse Neigung.

Genau! Aber andere tun das gerade in der Karnevalszeit, weil es die EINZIGSTE Zeit für sie ist, wo sie ihre Neigung ausleben können, ohne diskriminiert zu werden. Wenn Du die Lebensgeschichte vieler DEUTSCHER Transsexueller Menschen liest, wird dir das auffallen.

> Viele würden es tun (zu Karneval etwa), aber tun es nicht, um nicht als tuntig zu gelten oder als TG verlacht zu werden, weil man heutzutage mit Unterstellungen in dieser Hinsicht viel schneller oder offenkundiger ist als früher.

Auch richtig, hat aber etwas damit zu tun, wie Geschlecht/Geschlechtsrolle verstanden wird. Besonders unter Jugendlichen ist es schlimm, wenn ein Junge kein "Macker", sondern ein Softie ist, weil er dann sofort als "Schwuler" oder "Tunte" gemobbt wird, ohne es zu sein.

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