Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 18 von 27 Beiträgen.
Seite erstellt am 23.4.24 um 15:33 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Sappho
Datum: Montag, den 27. Juli 2009, um 22:51 Uhr
Betrifft: Wo bleiben die Konsequenzen?

> Meinem Eindruck nach ist in den letzten Jahren in vielen Pfählen eine relativ aufgeklärte Generation herangewachsen, die ihren Glauben auf sehr emanzipierte Art lebt. Früher musste man lange suchen, bis man jemanden gefunden hat, der einem etwas über die verschiedenen Versionen der ersten Vision oder die Ursprünge der Vielehe erzählen konnte. Heute gehört auch das Wissen über viele kritische Aspekte der Kirchengeschichte zur Allgemeinbildung eines Durchschnittsmormonen. Das gefällt mir gut.

Wissen, ohne daraus Konsequenzen zu ziehen, ist nur leeres Gerede. Wenn ein Deutscher damals etwas über die naziverbrechen gewußt hat, aber es für sich behielt, oder es verharmloste, nützte dieses wissen ihm und anderen nichts.
Helmuth H. aus Hamburg, ein Mormone dieser Zeit, wußte das. Er verteilte Flugblätter, wurde verraten und erhängt. Die Mormonen schlossen ihn aus, aber, weil ein Mormone, der ausgeschlossen wurde, weil er gegen die Nazis war, ist kein gutes Renomeè der "einzig wahren (und abscheulischen) Kirche". Also wurde es wieder rückgängig gemacht.
und die Mormonen, die dir vor und zurück alle Versionen der ersten Vision vorsagen könnten, aber daraus keine Konsequenz ziehen, handeln genauso wie die Mormonen zur Nazizeit: Sie verdrängen und relativieren dadurch Fakten, um weiter drin zu sein.

> Die Kirche wird intern heute viel stärker als früher als das gesehen was sie ist: eine Organisation, in der es von vorne bis hinten menschelt. Manchmal mieft es auch. Mir wird unsere Kirche dadurch nicht unsympathischer - im Gegenteil.

Bei meinen Kontakten zur LDS (Deutschland, Österreich und USA) habe ich einen anderen Eindruck gewonnen. Dort versuchen Mormonen, sich mit aller macht an noch so doof klingende Mythen zu halten, um in ihrem Glauben bleiben zu können. Ein Beispiel:

Ein Mormone, Lehrer an der BYU, und mit mir bekannt, glaubt immer noch an die Version der Mormonen vom Buch Mormon, obwohl Wissenschaftler an der BYU diese von Mormonen vorgebrachte Thesae nicht unterstützten (einige verloren deshalb ihren Job und wurden ausgeschlossen).
Noch einmal: Nur, wer aus dem eigenen Wissen Konsequenzen zieht, macht es richtig!

> Und was das Karrieredenken angeht, so habe ich den Eindruck, dass viele Mitglieder beruflich und privat heutzutage so stark eingespannt sind, dass es ihnen fern liegt, nach irgendwelchen zeitraubenden ehrenamtlichen Posten in ihrer Gemeinde oder ihrem Pfahl zu schielen.

Hast du ne Ahnung, was Menschen als "Rampensäue" alles anstellen, um im Mittelpunkt zu stehen!

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de