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Verfasser: Liberty Datum: Dienstag, den 21. Juli 2009, um 1:38 Uhr Betrifft: Phonetik und der Begriff "Mormon"
Das gilt aber doch nur für diejenigen, die jenes Chinesisch sprechen, in dem diese Wortbedeutung dann auch zuträfe (es gibt ja zwei chinesische Hauptsprachen und unzählige Dialekte ...). Aber irgendwie kann ich es mir doch nicht vorstellen, weil "Mormon" überhaupt nicht Chinesisch klingt...
Wollte man "Mormon" auf Chinesisch darstellen, hätte man ein Problem: Man müÃte sich eines chinesischen Schriftzeichens bedienen (anders als z.B. in Japan, wo man sich auch aus dem Chinesischen entlehnter Schriftzeichen für Substantive bedient, den Kanji, aber für Fremdwörter eigens die Romanji-Schrift entwickelt hat), welches aber erst einmal zu finden wäre. Um also "Mormon" darstellen zu können, müÃte man ein oder zwei Zeichen verwenden, die phonetisch in etwa hinkämen (X-Y entspr. MOR-MON?), die natürlich auch eine ganz andere Wortbedeutung haben könnten. Im Chinesischen gibt es ja so viele Mehrdeutungen eines Schriftzeichens, weil die Schriftzeichen zahlenmäÃig natürlich begrenzt sind... hier erweist sich der Vorteil einer Buchstabenschrift.
Aber es hinge natürlich von den Schriftzeichen ab, die man für eine phonetische Entsprechung des Wortes "Mormon" heraussucht - ich denke, "Tor zur Hölle" wäre eine ungünstige Wahl, und es gibt gewià Alternativen. Man kann wohl als gesichert annehmen, daà so etwas im Missionarswesen stets Berücksichtigung findet, wenn ich die Sache richtig einschätze. Allerdings ist auch noch fraglich, ob es den Begriff "Hölle" im Chinesischen wirklich gibt. Das Wort müÃte wohl aus zwei Schriftzeichen bestehen (Tor-Hölle), mit entsprechendem grammatikalischen Bezug zueinander. Also, ich denke mal, die Annahme mit dem "Höllentor" ist unzutreffend, zumal es im Chinesischen bestenfalls nur eine Analogie zur "Hölle" gäbe...
Phonetisch kann "Mormon" weltweit betrachtet schon einiges bedeuten. Darauf muà man gefasst sein, und die Landessprache dahingehend analysieren. Es wäre ja sehr ärgerlich, wenn dadurch eine zahlenmäÃig riesige Bevölkerungszahl nicht missioniert werden könnte. So etwas wäre dilettantisch in Bezug auf jegliche Missionsarbeit.