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Verfasser: svenx Datum: Dienstag, den 14. Juli 2009, um 11:20 Uhr Betrifft: Klassische Rechtfertigung eines Mormonen
Lieber Gipfelstürmer,
ich habe mir früher genau das gleiche eingeredet, wie du: "Mir ist vieles erspart geblieben, zum Glück konnte ich durch die HLT vielen Versuchungen widerstehen und wurde beschützt".
Mormonen gehen generell oft von Extrem-Situationen aus. Ja, wir haben gerade ein nicht zu unterschätzendes Problem mit Koma-Säufern im jugendlichen Alter, sowie der Mediennutzung. Aber auch das werden wir in den Griff bekommen, wenn wir uns gesellschaftlich darum bemühen.
Das Problem beim Schutzschild der Mormonen ist, dass es Jugendlichen schwer fällt sich auszuprobieren und dann eine gute Mitte zu finden. Nach meinem Austritt war ich zum Beispiel völlig naiv im Gebrauch von Alkohol. Was mir mit 35 passierte, hatten meine Bekannten mit spätestens 20 erlebt und die waren viel früher fit im gebrauch von GenuÃmitteln (ich mittlerweile auch).
Ich will das Beispiel aber nicht nur auf Drogen beziehen. Mit dem Einhalten von Regelwerk fällt es einigen Menschen generell schwer, enstsprechende Lebenssituationen real zu bewerten. Natürlich benötige ich auch Anleitung von auÃen. Aber einige Dinge muss ich einfach selbst erfahren, um zu begreifen worum es geht. Ich habe mittlerweile einige feste moralische Werte, die ich mir selbst erarbeitet habe. Durch Einhaltung der Mormonenregeln, wäre alles graue Theorie geblieben.
Mormonen halten ja die Menschen oft für ein bischen verblödet. Sprich, sie meinen, sie hätten keine gefestigten Grundsätze - und wenn doch, dann kommen die vom heiligen Geist. Sehr elitär und arrogant, diese Einstellung - würde ich mal sagen...