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Beitrag 25 von 51
zum Thema Die Bibel auf den Index
Seite erstellt am 20.4.24 um 1:22 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 22. November 2001, um 19:30 Uhr
Betrifft: Hammurapi

>Ich wollte ja nur zum Ausdruck bringen, wenn es um die Foerderung von Moral und Ethik geht, sind wir auf die Bibel nicht angewiesen.

Wir vielleicht nicht. Doch manche Menschen haben auch heute kaum mehr zu lesen als die Bibel und die sind auf das was drinnen steht angewiesen.

>Die Aspekte die Du heinbringst sind okay. Das mit der Entsorgung nimm bitte nicht allzu woertlich.;-)

Hab ich auch nicht wirklich.;-)

>Hmmm, die Frage ist bloss, woher und wie soll man tausende Jahre spaeter ueberhaupt nur einigermassen rekonstruhieren koennen, wie damals wirklich wahrgenommen und empfunden wurde? Das sind Grundvoraussetzungen um in naechster Ableitung auf das Denken zu schliessen. Oder was meinst Du dazu?

Stimmt! Deshalb ist es auch fast unmöglich die Schriften der Bibel richtig zu verstehen. Ich ging bei meinen Überlegungen mehr von der (für mich) bestehenden Tatsache aus, dass sie eben nicht ursprünglich als das Wort Gottes - und zwar des Schöpfergottes, wie ihn die gläubigen Menschen heute verstehen - gedacht war.

>Doch summerische, babylonische, hethitische, hebräische Weisheiten sind genau so interessant.

>Wirklich nur interessant oder nicht auch lebenswert?

Das kommt wohl auf das jeweilige Weltbild an und /oder auch auf die ganz persönliche Einstellung. In der Bibel gibt es durchaus auch annehmbare Weisheiten, wie z.B. diese, die als Antwort passt: Prüfet alles und das Gute behaltet;-)

>Interssant wie gut Du Dich darin auskennst. Bist Du beruflich mit solchem involviert, wenn ich fragen darf?

Es ist ein Hobby, das sich im Laufe meiner Bibelnachforschungen ergeben hat, das ich allerdings in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt habe. Es sind jetzt eben andere Dinge wichtiger, wie es im Leben so geht.;-)

Ein gutes und interessant zu lesendes Buch ist z.B. "König Hammurapi und der Alltag Babylons" von Horst Klengel - Artemis Verlags-AG Zürich (überarbeitete Auflage 1991) Ob es das auch als Taschenbuch gibt weiss ich allerdings nicht.

Hammurapi hatte viele Gesetze geschaffen und alles genau geregelt. Pacht, Miete, Kredite, Erbregelungen, Ehe und Familie ...

Beispiel: Die Frauen waren damals zwar auch rechtlich benachteiligt, hatten aber trotzdem volle Rechts-und Geschäftsfähigkeit. Sie kauften, tauschten, vergaben Darlehen, mieteten, pachteten, machten Schenkungen, traten als Klägerinnen oder Zeuginnen in Prozessen auf. Ihr Ruf wurde nach §127  der Gesetze vor übler Nachrede und Anschuldigungen geschützt:

Wenn ein Mann gegen eine hohe Priesterin oder die Frau eines Mannes den Finger ausgestreckt hat, sie aber nicht überführt, so soll dieser Mann vor die Richter gebracht werden, auch soll man seine Schläfe zum Zeichen der Schande scheren

oder: Eine Ehe ohne schriftlichen Kontrakt hat keine Gültigkeit

§128 Wenn ein Mann eine Frau genommen, aber keinen Vertrag darüber abgeschlossen hat, dann ist diese Frau nicht seine Ehefrau.  Das war besonders bei Vermögensfragen wichtig. Wenn sich ein Mann von seiner Ehefrau trennte, musste er ihr den Brautpreis rückerstatten, ihre Mitgift oder - wenn keine vorhanden - eine Miene Silber (0,5 Kilogramm) auch Feld und Garten waren ihr mitzugeben, wenn sie Kinder hatte oder ein Priesterin war. Damit war gesichert, dass sie ihre Kinder versorgen konnte.

Hammurapi war es auch, der das Gesetz "Aug um Auge, Zahn um Zahn" geschaffen hatte.

Wenn ein Mann das Auge des Sohnes eines Mannes zerstört, so soll man sein Auge zerstören. Wenn ein Mann einem ihm gleichgestellten Mann einen Zahn ausschlägt so soll man seinen Zahn ausschlagen. Bei Sklaven war das schon etwas anders: Wenn ein Mann das Auge eines Sklaven eines Mannes zerstört, oder ihm einen Knochen bricht, so soll er die Hälfte von dessen Kaufpreis geben.

Ein wirklich interessant und leicht zu lesendes Buch.

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