Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 1 von 10
zum Thema Ein wahrer Kern ... eine bibl. Geschichte mal anders gesehn.;-)
Seite erstellt am 24.4.24 um 0:07 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Donnerstag, den 22. November 2001, um 13:40 Uhr
Betrifft: Ein wahrer Kern ... eine bibl. Geschichte mal anders gesehn.;-)

Nur mal eine kleine Anregung, die Bibel auch anders zu lesen.;-)

Es gibt da ziemlich  zu Anfang der Bibel die herrliche Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies. Mir gefällt die sehr. Sie enthält nämlich einen "wahren Kern", der auch noch heute gültig ist.

Doch nun zur Geschichte: Da gab es einmal einige Mächtige. Weshalb sie mächtig wurden, spielt jetzt keine Rolle. Die versuchten so eine Art Menschen-Experiment. Dazu schnappten sie sich ein paar "nichtmächtige", (von ihrer Macht abhängige) Menschen und sperrten sie in ein größeres Areal, dass sie für diese Zwecke hergerichtet hatten. Mit großem Erfolg suggerierten sie ihren Opfern, dass sie die glücklichsten aller Lebewesen seien, da sie unter dem Schutz der Mächtigen, sicher vor der bösen Aussenwelt, leben konnten, mit allem versehen, was man sich nur erträumen konnte. Ausgenommen (doch darüber wurden die Opfer im Unklaren gelassen) die Freiheit der eigenen Entscheidung, die Freiheit des eigenen Denkens. Sie waren Gefangene, die Gehorsam versprechen mussten, ansonsten würden sie mit dem Tod bestraft werden. Doch die Mächtigen stellten es so dar, dass diese Strafe eine natürliche Folge von Ungehorsam war und nicht in ihrer Macht lag. Sie heuchelten also Fürsorge und Anteilnahme. Aus Unwissenheit und Furcht gehorchten die Menschen, waren auch noch dankbar für die Warnung und dienten den Mächtigen somit zu Studienzwecken.

Jetzt ist es aber so, wie überall auf der Welt. Es gibt immer einen, einige, die doch etwas schlauer sind, als von den Mächtigen erwartet. (Das nicht - oder falsch - einkalkulierte Risiko) Einer dieser Schlauen, der von den Mächtigen stark unterschätzt wurde, war Nachasch

Nachasch war klüger als alle Lebenden im Land, das dort entstanden war aus der Macht der Mächtigen.

Vielleicht hatte Nachasch sich irgendwie über die Mächtigen geärgert, wollte ihnen eins auswischen oder Nachasch wollte nur einfach die Lügen der Mächtigen aufdecken. Wie auch immer, Nachasch ging zu den Menschen und sprach zu ihnen:

Haben euch die Mächtigen gesagt, dass ihr manche Dinge hier nicht erforschen dürft?

Die Menschen, aber versicherten Nachasch, dass sie alle Dinge benutzen dürften nur ein einziges nicht. Wenn sie daran rührten, würden sie sterben müssen. Die Menschen waren wie gesagt überzeugt, dass dieses Verbot eigentlich viel mehr eine Warnung war, ausgesprochen aus Sorge und Liebe der Mächtigen, die ihren unabwendbaren Tod verhindern wollten. Doch Nachasch klärte sie auf:

Irrtum! Ihr werdet nicht sterben! Sie wollen euch das nur glauben lassen, weil sie genau wissen: Wenn ihr daran rührt, dann werdet ihr die Macht der Wissenden teilen. Eure Augen werden aufgetan werden und ihr werdet erkennen was Gut und Böse ist

Nachasch betätigt sich da als Demagoge, greift das geltende Gesetz an, entlarvt es als Lüge, als Mittel zum Zweck der ungerechtfertigten Unterdrückung der Angesprochenen und entwertet es damit.

Die Unterdrückten vertrauten Nachasch und beschäftigten sich mit dem Verbotenen. Und tatsächlich, sie wurden "sehend"! Erkannten, dass sie bisher in kindlicher Unwissenheit gelebt hatten, die den Wissenden die Macht über sie gab. Diese Macht hatten sie somit ziemlich verringert.

Ihnen wurde allerdings auch bewusst, dass die Mächtigen das nicht so einfach hinnehmen würden, was auch stimmte. Letztendlich wurden sie von den Mächtigen "aus dem Paradies der Unwissenheit vertrieben", vielleicht auch einfach nur "entlassen", da sie jetzt als Wissende nicht mehr so leicht manipulierbar waren. Und sicher auch, weil die Mächtigen befürchteten, diese wissenden Menschen könnten eine Gefahr für ihre Macht werden.

Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. >b>Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt. Davon isst und ewig lebt

Sie hatten Angst, diese Menschen könnten noch mehr Macht erlangen und ihnen völlig gleich werden. Also verdammten, verfluchten und vertrieben sie Nachasch und diejenigen, die von Nachasch aufgeklärt worden waren, aus ihrer unmittelbaren Nähe. Die Vertriebenen hatten jetzt zwar nicht mehr den Schutz der Mächtigen und sicher auch mehr Sorgen, da sie durch ihr Wissen nicht mehr naiv "blind" durch´s Leben gingen, doch sie waren frei. Und nicht Nachasch hatte gelogen, sondern die Mächtigen waren die Lügner! Denn nicht der Tod war das Resultat ihres "Ungehorsams", wie die Mächtigen ihnen vorgelogen hatten, nein, es war die Freiheit ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und für ihr Tun und Lassen auch selbst die Verantwortung zu übernehmen.

Solche kleinen Geschichten gibt es viele in der Bibel und die finde ich wirklich amüsant und weise.;-) Daran ändern auch die vielen blutrünstigen Geschichten nichts. Denn die gehören leider auch zur Menschheit. Und zensieren sollte man sowieso nicht.;-)
Man kann die Bibel also auch ganz anders lesen, wenn man das Vorurteil der traditionellen Auslegung ablegt. Und sie kann nur gewinnen, wenn man in ihr nicht mehr das Wort Gottes sieht.;-)

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da es sich um einen Legacy-Beitrag handelt

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de