Beitrag 1 von 5 zum Thema Olympia-Korruptionsaffäre: Alles nur aus Liebe |
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Verfasser: Gunar Datum: Freitag, den 16. November 2001, um 22:53 Uhr Betrifft: Olympia-Korruptionsaffäre: Alles nur aus Liebe
Thüringer Allgemeine
17.11.2001Olympia-Korruptionsaffäre: Alles nur aus Liebe
SALT LAKE CITY (dpa).Drei Jahre nach Bekanntwerden der schlimmsten Korruptionsaffäre in der olympischen Geschichte brauchen sich die beiden Hauptangeklagten kaum noch Sorgen um eine Verurteilung zu machen. Bezirksrichter David Sam lieà gestern in Salt Lake City auch die letzten 11 von 15 Anklagepunkten gegen Tom Welch und Dave Johnson fallen. Dagegen kann jetzt nur noch ein US-Bundesgericht Berufung einlegen.
Den beiden Chefs des Bewerbungskomitees von Salt Lake City für die Olympischen Winterspiele 2002 war vorgeworfen worden, mehr als ein Dutzend Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit rund einer Million Dollar für Stipendien, Geschenke und Bargeld bestochen zu haben, um das bedeutendste Wintersportfest vom 8. bis 24. Februar 2002 in der Mormonen-Metropole austragen zu können.
"Für etwas Falsches angeschuldigt zu werden, was man aus Liebe tat, war erschütternd", erklärte Welch in einem vorbereiteten Statement. Der 52-Jährige war bereits 1997 als Präsident des Organisationskomitees zurück getreten, noch bevor der Skandal am 11. Dezember 1998 auf der IOC-Exekutivtagung in Lausanne öffentlich gemacht wurde. Sein Vize, der 14 Jahre jüngere Johnson, schied zwei Jahre später als Folge der Korruptionsaffäre aus. Die Affäre hatte zehn IOC-Mitglieder das Amt gekostet.
IOC-Präsident Jacques Rogge zeigte sich mit der gerichtlichen Entscheidung nicht besonders zufrieden: "Das IOC hat eigene Fehler aufgearbeitet und korrigierende MaÃnahmen ergriffen. Aber von der amerikanischen Justiz habe ich mehr erwartet".
Nachdem Bezirksrichter Sam bereits im Juli vier Anklagepunkte wegen Bestechung verworfen hatte, lieÃen sich seiner Meinung nach auch die restlichen Anschuldigungen wegen "Verschwörung zum Betrug, grenzüberschreitender Nötigung und Fälschen von Dokumenten zur Beseitigung von Spuren nicht aufrechterhalten.
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