Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 20 von 30
zum Thema hilfe gesucht
Seite erstellt am 26.4.24 um 1:00 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Thomas
Datum: Dienstag, den 23. Oktober 2001, um 6:33 Uhr
Betrifft: Wissenschaft und Gott

Hallo Ulrich,

>
Dann an Thomas. Wenn es für dich keinen Gott gibt, mag es im ersten Augenblick für dich leicht sein "gegen " einen
    Mormonen zu argumentieren.
<
Dies ist übrigens ein Aspekt, den die Mormonen nicht anerkennen, sondern sie versuchen immer Gott zu beweisen,
    eigentlich eigenartig, oder Gott als eine Art Wissenschaft zu sehen.
>

Gerade deswegen eben ist es einfach die Argumentationskette der LDS aufzusprengen. Aber nicht nur dies:

Wer behauptet und nicht bloss glaubt, "seine" Weltanschauung ist absolut wahr, muss als gerechter Preis dies auch beweisen. Und weil dies in transzendenten Dingen unmoeglich ist, gibt es auch fuer keinen Menschen objektiv wahrnehmbare absolute Wahrheit. Es ist daher absolut irrelevant ob es sie gibt oder nicht.

Warum die Mormonen so sind geht auf ihre Pionierzeit zurueck. Parlei P. Pratt bezeichnete die LDS-Theologie, - natuerlich mit dem damaligen Wissenschaftsverstaendnis -, eine Wissenschaft.

Dazu kommt, dass die transzendentale LDS-Kosmologie mit dem ewigen Fortschrittsglauben sowieso sich eher an den Wissenschaftsbegriff koppelt als bloss an einen Glauben. Dies ist mit der heutigen Sicht der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie eines Karl Popper ueberhaupt schon lange nicht mehr vereinbar. Aaaaber wenn mal etwas "geoffenbart" wurde, muss man sich auf Teufel komm raus eben daran halten.

>
Nicht einmal unsere Wissenschaften versuchen die
    Religion in sich einzugliedern)
<

Die heutige Wissenschaft ist unter den Aspekten der heutigen Wissenschafts- und Erkenntnistheorie wesentlich ehrlicher und demuetiger als jede Religion wo stur etwas behauptet wird. Daher faellt der Wissenschaft nicht im Traum ein das zu tun.

In der Wissenschaft ist es laengst klar, dass sie keine Wahrheiten liefern kann und auch nicht will. Sie liefert Modelle und Theorien und die koennen je noch serioser Arbeit wahrschelicher oder weniger wahrscheinlicher sein.

Will die LDS Wissenschaft sein, muss sich sich sogleich vom Absolutheitsanspruch lossagen. Dies waere die logische Konsequenz!

>
Im Endeffekt kann man nicht für oder gegen Gott argumentieren.
<

Es kommt auf den Inhalt an. Man kann Naturforschung betreiben und sich immer wieder die Frage stellen, wozu braucht es so etwas wie Gott. Heute ist es so, dass ES (ich sage nicht ER) an den Rand der (ersten) Singualritaet (Beginn der kosmischen Evolution) und in den Bereich der Quantenprozesse verdraengt wurde. Ganz beseitigen wird man ES vielleicht nie koennen.

Aber man kann heute mit guter Wahrscheinlichkeit ausagen, dass alle anthropomorphen Goetterfiguren in allen je geschriebenen Hochreligionen Erfindungen des menschlichen Bewusstsein waren.

Damit will ich aber nicht sagen, dass man nicht an diese Goetterfiguren glauben darf. Glauben ist immer erlaubt. Diese Freiheit steht allen zu.

Gruss
       Thomas

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da es sich um einen Legacy-Beitrag handelt

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de