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Beitrag 14 von 15
zum Thema Wer glaubt noch an Gott???
Seite erstellt am 20.4.24 um 1:26 Uhr
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Verfasser: Der Nachdenkliche
Datum: Sonntag, den 14. Oktober 2001, um 16:45 Uhr
Betrifft: Bedingungslose Liebe

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Lieber James, besser kannst Du es nicht ausdrücken. Ich meine das auch so, wie Du es schreibst.
Ich denke, daß Gott viel mehr Liebe in sich haben muß und ausstrahlt, als wir Menschen es uns vorstellen können, oder vielleicht auch wahrhaben wollen. Vergleiche ich nun einen menschlichen Vater auf dieser Erde (der aber eben unvollkommen ist), welcher voller Liebe zu seinen Kindern steht, egal ob sie auch mal Fehler machen (was schließlich ganz normal ist) und sehe dazu Gott als vollkommenes Wesen, so ist Gott voller vollkommener Liebe. Der irdische Vater wird schon seine Kinder lieben mit seinem ganzen Herzen - um wievielmehr tut es dann Gott, der die Liebe in Person ist? Es muß eine für uns Menschen unvorstellbare Liebe sein. Manche Aussagen in Bibel und Buch Mormon und auch anderen, als Heilige Schrift bezeichneten, Büchern lassen Gott als kaltblütig und berechnend erscheinen. Doch ich meine, daß er so nicht sein kann. Und so meinte ich es auch in meiner mail "Selbst suchen und finden" als ich schrieb, daß man eben das für seinen individuellen Weg das Beste
heraussuchen muß, aus diesen Schriften, was einem am meisten hilft. Mir steht es nicht zu, zu sagen, daß Aussagen, welche mir nichts geben und mir nicht weiterhelfen, falsch seien. Denn vielleicht brauchen andere Menschen für ihren eigenen Weg und ihre Ansicht, einen Gott der sie nur unter Bedingungen liebt. Wenn das deren Weg ist, so muß ich das akzeptieren. Oder es ist für diese Leute eine Art Vorstufe, um zu erkennen, wie Gott eben wirklich ist. Ich selbst war ja auch mal auf dem Trip, daß Gott mich nur unter gewissen Voraussetzungen liebt. Und es hat mich, aber mit Umwegen, zu dem gebracht, was ich heute glaube. Und nun geht es für mich darum immer mehr von der bedingungslosen Liebe Gottes zu erfahren und auch daran zu glauben. Denn die Jahre in der Mormonenkirche sind auch nicht spurlos an mir vorüber gegangen.
Was mich an der Kirche so traurig macht, ist dieses immer 100%-Wahr-Sein-Müssen aller mal gemachter Aussagen von irgendwelchen Kirchenleuten, die aber selbst fehlbar sind, weil es eben nur Menschen sind. Es ist so ein elitäres Denken entstanden, daß nicht förderlich sein kann. Es wird als Hardcore-Mormone immer unmöglicher, mit einem vorurteilslosen Sinn an andere Menschen heranzugehen, welche nicht diesem Glauben angehören, oder sogar aus eigenen Reihen sind und eine etwas differenzierte Ansicht haben. Mich stößt das ab, was auch mit dazu geführt hat, daß ich eben inaktiv bin.

Sei gegrüßt.

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