Beitrag 3 von 5 zum Thema Die Zwei Wirklichkeiten |
Seite erstellt am 29.3.24 um 16:19 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Donnerstag, den 4. Oktober 2001, um 1:16 Uhr Betrifft: schwarz/weià – Interview mit einem HLT
Auszüge aus einem Gespräch mit einem 21-jährigen HLT-Mormonen:
Kein Mo: Kennst Du die Wahrheit?
Ein Mo: Ja.
Kein Mo: Ist das nicht sehr überheblich?
Ein Mo: Ich weià dass es die Wahrheit gibt.
Kein Mo: Woher weiÃt du das?
Ein Mo: Weil mein Gefühl mir das sagt und ich schon Erlebnisse hatte, die nur wahr sein können.
Ein Mo: AuÃerdem glaube ich ans Gebet und da erkennt man viel Wahrheit.
Kein Mo: Etwas zu fühlen heiÃt es nicht zu wissen.
Ein Mo: Ja, aber ich weià es mit den Erlebnissen die ich hatte.
Kein Mo: Du versuchst von der Wirkung auf die Ursache zu schlieÃen, sowas kann nicht funktionieren.
Ein Mo: Warum nicht?
Kein Mo: Weil die Anzahl der möglichen Ursachen in diesem Fall unendlich ist.
Ein Mo: Ich weiÃ, dass die Kirche wahr ist ohne darüber nachzudenken!
Ein Mo: Wenn man aber über eine spezielle Sache betet kann man auch nur für sie eine Antwort erhalten.
Kein Mo: Wieso kannst du es dann wissen?
Ein Mo: Weil ich in allen Dingen Antwort bekomme, der Herr lebt einfach.
Kein Mo: In welcher Form bekommst du Antwort?
Ein Mo: Ich bekomme Antwort durch Lesen, durch Gefühle oder durch Gespräche mit Menschen, das ist ganz verschieden.
Kein Mo: Du bekommst eine Antwort auf ein reales Problem durch Gefühle? Das ist nicht sehr logisch! Das ist schon wieder glauben und nicht wissen.
Ein Mo: Die göttlichen Gefühle und Gedanken sind meist positive, und wenn man es nicht sofort als positiv empfindet stellt man es später noch fest. Die anderen Gefühle kommen vom Teufel und sind negativ, sie sind auch erst später zu erkennen. Klar heiÃt das nicht wissen, aber man spürt das ob es gut oder schlecht ist, glaub mir.
Kein Mo: Also gibt es nur Gut und Böse? Ist die Welt nicht ein wenig differenzierter?
Ein Mo: Klar gibt es Gut und Böse, was soll es noch geben?
Kein Mo: Das ist so, als würdest du mir sagen es gibt nur schwarz und weiÃ. Es gibt aber auch grau!
Ein Mo: Die einen sagen Teufel die anderen Satan oder Luzifer, und es gibt Christus der uns den Weg zeigt.
Kein Mo: Nein das habe ich nicht gemeint.
Ein Mo: Klar gibt es grau, aber grau ist etwas Undefinierbares.
Kein Mo: Es gibt aber Dinge, die nicht vollkommen schlecht oder vollkommen gut sind.
Kein Mo: Nein, grau ist klar definiert, dafür gibt’s ja das Farbschema.
Ein Mo: Und etwas Undefinierbares ist für mich nichts Gutes. Wie definierst du grau?
Kein Mo: Warum soll etwas was ich nicht genau kenne nicht gut sein?
Ein Mo: Grau ist ein Mischmasch.
Kein Mo: Ein solches Argument ist dumm.
Ein Mo: Nein, ist nicht dumm, ist vorsichtig ausgedrückt!
Kein Mo: Nein, es besteht aus schwarz und weià und diese Tatsache alleine macht es nicht schlecht.
Ein Mo: Ich sage nicht, dass es schlecht ist, es ist undefinierbar, weil grau alles sein kann.
Kein Mo: Natürlich ist es dumm, etwas, was man nicht genau kennt, als schlecht zu klassifizieren. Wieso soll es undefinierbar sein?
Ein Mo: Ich sage nochmal: grau kann alles sein.
Kein Mo: Auch das ist Unsinn. Es besteht aus schwarz und weiÃ.
Ein Mo: Weil man in grau alles erkennen oder verwischen kann. Das ist kein Unsinn! Du kannst mit grau Dinge verstecken oder hervorheben.
Kein Mo: Wenn ich die Bestandeile von etwas kenne und seine Zusammensetzung, dann kann ich auch sichere Aussagen über dieses Objekt treffen.
Ein Mo: Ja, das stimmt.
Kein Mo: Weil man in grau alles erkennen oder verwischen kann.
Kein Mo: Das ist aber das Gegenteil von dem, was du gerade gesagt hast.
Ein Mo: Wieso? Ich finde grau gefährlich aus genau diesem Punkt.
Kein Mo: Du findest es gefährlich? Wie kann etwas gefährlich sein, über das man fast alles wei�
Ein Mo: Hast Du schonmal im Buch Mormon gelesen? Da gibt es kein Grau, da gibt es weià und schwarz.
Kein Mo: Gehen dir die Argumente aus?
Ein Mo: Gott macht auch kein Grau er sagt immer genau was er will.
Ein Mo: Nein, du reitest nur auf einem Thema rum. Wenn man ein Zeugnis von etwas hat, gibt es kein grau mehr, nur schwarz und weiÃ.
Kein Mo: Ist es nicht sehr armseelig, sich auf Gott zurückzuziehen, wenn einem das Wissen ausgeht?
Ein Mo: Wieso armseelig? Finde ich nicht. Für mich gibt es in diesem Glauben kein Grau, Grau bedeutet für mich, als wenn ich im Dunkeln tappe und nicht weiÃ, was ich will. Und so ist das bei mir nicht. Ich sage nicht, dass niemand grau ist, aber ich eben nicht!
Kein Mo: Willst du damit sagen, dass du vollkommen bist, dass du frei von Irrtum bist?
Ein Mo: Nein, kein Mensch ist vollkommen. Auch ich kann mich irren.
Kein Mo: Aber das hast du gerade behauptet.
Ein Mo: Ich habe nicht behauptet vollkommen zu sein, das ist kein Mensch.
Kein Mo: Wenn du aber nicht grau bist musst du schwarz oder weià sein, also vollkommen gut oder vollkommen böse.
Ein Mo: Ich bin ein Sohn Gottes, genauso wie jeder andere Mensch, wir alle haben Fehler und ein Ziel, und dieses ist zu unserem Vater zurückzukommen.
Kein Mo: Dann musst du aber grau sein.
Ein Mo: Wenn ich es mir so genau überlege sind dann eher alle Menschen grau und keiner schwarz oder weiÃ.
Kein Mo: Ist grau aber nicht gefährlich ?
Ein Mo: Grau kann gefährlich werden, wenn es zu sehr ins Schwarze geht, das ist die Gefahr daran und das habe ich mit gefährlich gemeint.
Kein Mo: Wie kann etwas gefährlich sein, was ich genau beschreiben kann, über das ich alles wei�
Ein Mo: Wenn man alles weià können nur die Versuchungen gefährlich werden, wenn ich nicht standhaft bin.
Ein Mo: Das was ich wissen muss weià ich, glaub mir, und es wird immer mehr.
Kein Mo: Wie lange bist du bei den Mormonen?
Ein Mo: Getauft mit 10, auf meinen eigenen Wunsch hin.