Beitrag 2 von 6 zum Thema spiritualität |
Seite erstellt am 25.4.24 um 23:30 Uhr |
Verfasser: Christian Datum: Freitag, den 21. September 2001, um 21:20 Uhr Betrifft: Geistige Bedürfnisse - Spirituelle Ansprüche
Würden in der Abendmahlsversammlung meine geistigen Bedürfnisse befriedigt, wäre ich vor sechs Jahren nicht inaktiv geworden. Auf Weltschmerz gab es nur einen billigen Trost, die einfach gestrickte HLT-Theologie konnte kaum die wichtigen Fragen im Leben befriedigend beantworten. Die Ansprachen kamen mir immer platter vor, während andere sich in der Tat erbaut fühlten. Vielleicht waren einfach nur meine Ansprüche gestiegen.
Es reichte mir nicht mehr, nur zu hören, daà man die Gebote zu befolgen hat und dann wird alles gut im Leben. Das ist eine gefährliche Lüge, die für schwache Menschen eine groÃe Gefahr birgt.
Ich war auch in evanglischen Gottesdiensten. Natürlich konnte ich dort nicht so einfach vorgefertigte Antworten auf die Probleme des Lebens finden. Vielmehr eine demütige Haltung, daà man auch nicht alles weiÃ. Dort habe ich wirklich ethische Themen behandelt gesehen. Andererseits ist die evangelische Kirche bereits so säkularisiert, daà ich mich frage wozu sie Gott überhaupt noch brauchen. Als mentales Hilfskonstrukt?
Ich würde jedenfalls keinen Sinn darin sehen, mich der evangelischen Kirche anzuschlieÃen, auch wenn mir ihre Realitätsnähe liegt. Die skeptische Einstellung gegeüber den groÃen Kirchen haben wohl auch viele Exmos behalten. Die meisten Exmos, die von Geburt an dabei waren, werden wohl Agnostiker oder Atheisten, weil ihr Gottesglaube nur ein Teil des Glaubens an die Kirche war (dem auch untergeordnet war).
Als ich den Glauben an die Kirche aufgegeben hatte, hatte ich auch kein Gottesbild mehr, da dies ein Bestandteil des Kirchenglaubens war. Einen anderen Gott als "Elohim" kannte ich nicht.Christian