Beitrag 50 von 78 zum Thema Der Vorteil und der Segen der Kirche... |
Seite erstellt am 28.3.24 um 21:31 Uhr |
Verfasser: Rene Krywult Datum: Mittwoch, den 1. November 2000, um 7:04 Uhr Betrifft: Mag sein, aber...
Es ist schon schön, daà die Babylonier dieses Bild hatten, vergessen wird aber dabei, daà die Pharisäer des 1. Jahrhunderts n.Chr. ebenfalls einen dreistufigen Himmel hatten. Der höchste Himmel wurde "Otzar" genannt (und als Einssein mit Gott beschrieben, Otzar ist der Ort, wo die Seelen vor der Geburt waren), der zweite "Oberer Gan Eden" und der dritte "unterer Gan Eden". Darunter gibt es Gehenna, den Bereich der Totengeister. Ein Toter geht nach einer Läuterungszeit von Gehenna nach einem der Gan Eden oder Otzar. Die Schlechtesten der schlechten bleiben auf ewig, auch nach der Auferstehung in Gehenna, wo ihre psychische Qual wegen ihrer Auflehnung gegen Gott so ist, wie ein See von Feuer und Schwefel.
Warum soll der ehemalige Pharisäer Paulus ein Babylonisches Bild verwenden?
Ist nicht viel logischer, daà er eine Vorstellung seines eigenen kulturellen Hintergrundes meint, vorallem wenn die maÃgeblichsten Christen (die Kirchenväter) von Papias (2. Jhdt. n.Chr.) bis ins 4. JAhrhundert diese Lehre glaubten.
AuÃerdem ist es FALSCH zu sagen, daà es diese Lehre nur auf 1. Kor fuÃt.
Irenäus hat Papias zitiert, der sagte, daà er von den Ãltesten (in der Kirche) seiner Zeit gelernt hat das Gleichnis vom Sämann die Grade im Himmel darlegt. Man könnte hier aber auch das Gleichnis von den Talenten zitieren, wo auch drei Abstufungen gemacht werden. WEitere Stellen, die auf mehrere Abstufungen im Himmel hinweisen sind: 1 Kön. 8:27; Matt. 25:21, 23, 34; 2 Pet. 3:13; Offb. 5:1.
Aber letztlich ist es eigentlich egal. Edgar hat behauptet, daà diese Lehre ein "Knackpunkt" ist, der die HLT zu einer unchristlichen Neureligion macht. Ich kontere, daà das nicht sein kann, weil es eine oft wiederholte Lehre der Kirchenväter des 1. Jahrhunderts war, etwas, das als Gemeinplatz gehandelt wurde. Wenn dieser Glaube also dazu führt, daà man kein Christ ist, dann gab es in den ersten 4 JAhrhunderten wohl kaum Christen: Die Männer, die in der katholischen und den orthodoxen Kirchen als "in ihrem Zeugnis maÃgeblich für den Glauben" sind und deren Schriften die Basis dafür sind, was später als Neues Testament kanonisiert wurde, die Kirchenväter, sie wären damit keine Christen. Und das kann wohl nicht sein, oder? WEil sonst müÃte man die katholische Kirche (wegen ihres Glaubens an ein Fegefeuer, aber auch wegen ihres Glaubens an das Zeugnis der Kirchenväter) auch als unchristlich verdammen.
Ob es also jetzt in der Bible steht oder nicht, das ist für die Frage der Christlichkeit nicht maÃgeblich.