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zum Thema Der "unendliche Wert" der Kirchenimmobilie ...
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Verfasser: James
Datum: Mittwoch, den 18. Juli 2001, um 6:40 Uhr
Betrifft: Der "unendliche Wert" der Kirchenimmobilie ...

Mißbrauch, Kirche und Kohle. Und wieder mal geht es um Kirche und Mißbrauch. Die Kirche steht mal wieder im Rampenlicht.

Jeremiah Scott, 22 Jahre alt, hat die Kirche auf Schadenersatz verklagt, nachdem er im Alter von 11 Jahren mehrfach von einem Mitglied sexuell mißbraucht worden ist. Scotts Klage geht darauf hinaus, daß "Kirchenoffizielle" davon wußten, daß Franklin Richard Curtis ein Kindesmißbraucher war, seine Mutter jedoch nicht gewarnt haben, als diese den damals 87-jährigen ins Haus holte. Curtis wurde bereits rechtskräftig verurteilt und ist mittelerweile 1995 verstorben. 1990 hatte Scott’s Mutter Curtis in ihr Heim geholt, der zuständige Bischof wurde von der Mutter um Rat gebeten (!), ob sie Curtis aufnehmen sollte. Bischof Gregory Lee Foster meinte nur, es "wäre keine gute Idee", da Curtis damals bereits 87 Jahre alt sei. Scott und Mutter klagen darauf, daß der Bischof von der kindermißbrauchenden Karriere von Curtis wußte, diese reichte bis 1970 (!) zurück. Curtis war vorher bereits wegen sexuellem Mißbrauch ausgeschlossen gewesen, wurde jedoch 1984 erneut getauft weil er "umgekehrt" war. Der Bischof sprach keine Warnung aus. Die Anwälte meinen der Bischof hätte nichts von Curtis Vergangenheit gewußt (wozu haben sie denn den "Geist" und sind "Richter in Israel"?), und versuchen sogar den Spieß umzudrehen, indem sie sagen die Mutter wäre Schuld, da diese es einige Zeit so eingerichtet hatte, daß Curtis und ihr Sohn in einem Bett schliefen. Pervers! Nicht beide in einem Bett, in dieser Art die Schuld verlagern zu wollen. Besser noch, der Bischof berief Curtis als Lehrer für ... ja richtig geraten ... braucht man keinen Heiligen Geist dazu ...  für die Kinder der Gemeinde! Soviel erneut zum Thema Heiliger Geist und Kirche. Die Klage wurde vom zuständigen Richter zugelassen, weil selbst dieser meint, daß Scott’s Fall zeigt, daß es ein Muster innerhalb der Kirche, wonach es immer wieder vorkommt, das Mißbrauchsfälle nicht bekanntgemacht werden, die Mitglieder gewarnt und informiert werden, um so weitere Fälle des Mißbrauchs zu verhindern.

Würg, Erbrech, Kotz ...

Die Kirchenanwälte haben Scott bereits mitgeteilt, daß die Kirche "in der Lage" wäre einen Schadenersatz in Höhe von $162 Millionen (!, keine Schreibfehler) zu zahlen (oder zumindest doppelt so viel wie der höchste Schadenersatz der je im Bundestaat Oregon gezahlt wurde). Nur ... die Kirche wäre nicht die Kirche ... heißt zahlen können, nicht zahlen wollen.
Scott besteht nämlich darauf, daß die Kirche ihre Zahlen auf den Tisch legt, ihre Buchhaltung, die Zahlen die zum Finanzimperium der Kirche gehören ... und bis das passiert erleben wir das "Zweite Kommen Christ" ... oder eine neue "Offenbarung." Die Kirche veröffentlicht seit 1959 ihre Finanzen nicht mehr. Abgelehnt wird das Verlangen nach Offenlegung der Bücher von der Kirche mit der Begründung:

a) es vertoße gegen ihre verfassungsmäßigen Rechte, und (kein Witz!!!)

b) es wäre für die Kirche unmöglich den Wert von z.B. Immobilien (u.ä.) zu bestimmen, wie dem "Tempelplatz" in Salt Lake City, da diese ja einen "unendlichen spirituellen und symbolischen Wert für die Kirche" (engl. "infinite spiritual and symbolic value to the church") hätten.

Anders: Mormonen haben auf alles eine Antwort, und wenn sie keine haben, haben sie a) ein Zeugnis, b) die Möglichkeit einer neuen Offenbarung c) einen persönlichen Angriff, inkl. das Verlagern des Themas, oder d) das große Schweigen, jeweils auf Lager.

No further comment.

Quellen:

Salt Lake Tribune vom 17.07.2001, "Sex Case May Pry Open Finances of LDS Church"

http://www.sltrib.com/07172001/utah/114274.htm

Deseret News vom 17.07.2001, "Church, abuse victim wrangle. Plaintiff in suit wants financial data for damages"

http://deseretnews.com/dn/view/0,1249,295011560,00.html

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