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Verfasser: Misery
Datum: Montag, den 23. März 2009, um 17:15 Uhr
Betrifft: Keine Wahl

> War das bei Euch tatsächlich so? Standen bei Euch bei Eurer Bekehrung und Eurer Mitgliedschaft wirklich „extrinsische“ Motive so stark im Vordergrund?

Hallo, Gipfelstürmer

Ich kann das leicht beantworten. Wie svenx bin ich von Geburt an bei den HLT gewesen, da bereits meine Eltern vor meiner Geburt zum Mormonismus bekehrt wurden. Dadurch war es mir niemals möglich, mich aus einem neutralen Blickwinkel heraus zu entscheiden. Ich hatte trotz der Kirche eine sehr schöne Kindheit, meine Eltern waren sehr fürsorglich und liebevoll. Ich denke auch, dass mir die Kirche vielleicht einige gute Dinge beigebracht hat, z.B. dass es falsch ist zu stehlen oder Jemanden zu hintergehen. Allerdings hätte man mir diese Dinge auch ohne einen religiösen Rahmen beibringen können.
Wie auch immer, das Aufwachsen in der HLT hat mich fürs Leben geprägt. Und die meisten Erinnerungen an diese Zeit wecken bei mir eher negative als positive Gefühle. Ob es der sexuelle Mißbrauch des Bischofs war, oder der ständige psychologische Druck der auf mir lastete als ich inaktiv wurde und mich damit abfinden sollte, alleine in der äußersten Finsternis zu vegetieren. Es hat mich unendlich traurig gemacht zu glauben, nach dem Tod von meiner Familie getrennt zu werden, weil ich ein schlechterer oder schwächerer Mensch wäre als sie. Aber meine Entscheidung stand fest, und ich wollte nicht mehr zurück. Ich wollte mein eigenes Leben führen, meine Ideale entdecken, meine Entscheidungen treffen, meinen Weg gehen.
Erst aufgrund dieser Last die ich mit mir trug begann ich mehr über die Kirche herauszufinden. Über die Falschheit des Buches Mormon, über den Betrüger Joseph Smith, über die Freimaurer und über die vielen kleinen Ungereimtheiten. Ich kann nicht leugnen, dass mir das damals wie heute trost gibt zu wissen, dass die HLT-Kirche nicht Recht hat. Dass es kein celestiales Reich gibt, keine äußerste Finsternis und keinen Erlösungsplan. Ich denke auch, dass die Menschheit noch lange nicht so weit ist, dieses gefährliche Instrument der Religion richtig zu gebrauchen, und deshalb wird sie von mir scharf kritisiert, wie auch diejenigen, die es benutzen.

^v^

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