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Beitrag 41 von 51
zum Thema Gibt es einen Zoo hier?
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der Beitrag:
Verfasser: Holger
Datum: Dienstag, den 5. Juni 2001, um 11:10 Uhr
Betrifft: Bitte konkret

Hallo Herr König,

zunächst möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass sie den Mut aufgebracht haben, sich in diesem Forum zu melden und ihre Meinung zu sagen.
Ich würde mir von ihrer Aussage nur wünschen, dass sie konkreter wäre.

>Bevor nun die Magazine noch einmal nachgeladen werden, um die nächste Salve an ohnehin schon bekannten Informationen loszufeuern
1. Sie müssen sich in einem solchen Forum damit abfinden, dass ehemalige Mitglieder ihrer entsagten Religion kritisch gegenüberstehen. Das Leben außerhalb der Kirche läuft nach anderen Gesetzen ab. Trotzdem sollte natürlich ein gewisses Diskussionsniveau eingehalten werden.

2. Ist das alles, was sie zu den in diesem Forum genannten Beispielen und Vorwürfen zu sagen haben?
Natürlich ist es schon lange bekannt, dass Joseph Smith weit über 30 Frauen hatte und sich darunter auch Minderjährige befanden. Trotzdem würde mich interessieren, wie sie als Bischof einer Glaubensgemeinschaft, die sich selbst als christlich bezeichnet, dies mit ihrem Glauben und Gewissen vereinbaren können. Sie verehren einen "Propheten", der vor bestimmten ethischen und moralischen Werten nicht Halt gemacht hat und diese im Namen Gottes gerechtfertigt hat. Vielleicht lesen sie folgende Abhandlung zur Auffrischung der Problematik:
http://www.mormonismus-online.de/index.htm?/body_polygamie.htm

3. Was sagen sie zu den Vorwürfen, die nicht aus der Vergangenheit kommen, sondern aus der Gegenwart? Es wurden genügend Beispiele aufgelistet, die belegen, dass Missbrauch auch unter den Mormonen vorkommt und das dies nicht nur seltene Einzelfälle sind.

> Bedenklich finde ich jedoch, wenn dies in der Form pauschaler Anschuldigungen gegen eine Gruppe von Menschen erfolgt
4. Den pauschalen Anschuldigungen folgten konkrete Belege. Ich stimme mit ihnen darüber ein, dass eine rein pauschale Anschuldigung zu nichts führt aber es wurden, wie gesagt, bereits konkrete Belege nachgeliefert. Weiter möchte ich dazu sagen, dass ein Forum sich in erster Linie nicht gleich ins Detail stürzt. Es gibt aber u.a. im Internet genügend Informationen zu dieser und anderen Problematiken, die wenigstens den meisten Lesern und Schreibern dieses Forums bekannt sind. Ich würde daher empfehlen, dass sie sich mit diesen Quellen vertraut machen und wie ich bereits vor einigen Tagen geschrieben habe, den literarischen Horizont über die Standardkirchenliteratur hinausbewegen. Das größte Problem bei den Mormonen ist in der Tat, die einseitige Information.

>Ist ja auch einfacher und entspricht genau dem Prinzip, das in der Boulevardpresse täglich Anwendung findet – die gerne und häufig praktizierte Umkehrung eines unserer z. Zt. jedenfalls noch gültigen  rechtsstaatlichen Prinzipien
5. Also noch mal. Beispiele wurden geliefert. Wie lautet ihre Stellungnahme dazu? Und weiter, sie kritisieren zwar den Sachverhalt und die Umkehrung, betreiben aber selbst ein ähnliches Spiel, indem sie sich nämlich nicht wirklich auf die Diskussion einlassen. Sie halten sich an der Oberfläche auf, die die Form der Diskussion betrifft, ohne diesem Forum Fakten zu liefern, die das Gegenteil beweisen. Ein Phänomen, dass bei Mormonen, besonders in der Verteidigung ihres Glaubens, öfters gefunden wird. Sie drohen mit juristischen Maßnahmen, ohne zunächst eine plausible Gegendarstellung zu liefern, die ihren Standpunkt erhärtet.
Ich stimme ihnen darin zu, dass Polemik und Unsachlichkeit zu nichts führt und dazu führen kann, dass in der Öffentlichkeit ein falsches Bild entsteht. Ich möchte ihnen aber auch sagen, woher diese Polemik und die von ihnen erwähnte "Verachtung" kommen. Die Mormonen versuchen seit ihrer Gründung den Menschen ein heiles und vollkommenes Bild ihres Glaubens zu vermitteln. Dabei haben sie  es geschafft, ein völlig widersprüchliches und falsches Bild zu erzeugen. Dieses Bild wird der den Mitgliedern indoktriniert und der Öffentlichkeit als wahr verkauft. Ein Blick hinter die Kulissen der Mormonen zeigt jedoch, dass dieses Bild trügt. Der Mormonismus ist in keinster Weise, was er vorgibt zu sein. Das von der offiziellen Seite der Kirche projizierte Bild ist ein Trugschluss, um nicht zu sagen eine Lüge.
Es ist daher nur verständlich, dass ehemalige Mitglieder mit Verbitterung, Zorn oder Spott reagieren, weil sie jahrelang an der Nase herumgeführt wurden. letztendlich sind es nicht diese Menschen, die sich hier entsprechend äußern, das Problem, sondern die Mormonen selbst, die sich der Welt in einem falschen Licht präsentieren und sich empfindlich verletzt fühlen, wenn man versucht, diese Tatsache aufzudecken.
Natürlich können sie das nicht nachvollziehen, da sie ja von der Wahrheit der Kirche überzeugt sind aber für einen objektiven Betrachter ergibt sich genau dieses paradoxe Bild. Und sie haben sich zum Anwalt einer Institution gemacht, die sich bewußt oder unbewußt, der falschen Darstellung von Fakten schuldig macht.

Holger Rudolph

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