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zum Thema Besser organisiert
Seite erstellt am 28.3.24 um 12:47 Uhr
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Verfasser: James
Datum: Sonntag, den 3. Juni 2001, um 6:47 Uhr
Betrifft: Besser organisiert

Tagesspiegel vom 03.06.01:

"Hinter den Linden 
 
So geht’s mit Gloria 
 
Robert von Rimscha 
 
Die Jahresmitte rückt näher. Juni, Sommersonnenwende, beinahe schon Halbzeit, und ein Wetter wie im November. So schnell verfliegt die Zeit. So schnell verfliegt auch Wertschätzung.

Vor einem halben Jahr saßen die Kollegen beim Magazin "Time" zusammen und suchten ihre Person des Jahres. Zuvor hatten sie bei der "Person des Jahrhunderts" eine Pleite erlebt (Wir erinnern wie Mormonen Rundmails starteten um ihren Gordon B. Hinckley in die oberen Spähren zu hieven. Natürlich wollen wir nicht unterstellen, daß Mormonen Mehrfachabstimmungen per Internet vornahmen, also sich selbst belügen und die Allgemeinheit täuschen. Und wenn, dann lediglich weeeeeeeeeit unter Durchschnitt! Mein Zusatz). Die Online-Leser am Bosporus hatten sich straff organisiert und dafür gesorgt, dass der spätere Sieger Einstein (vor Roosevelt und Gandhi) meilenweit überholt wurde - von Atatürk. Nachdem der Gründer der modernen Türkei verbannt wurde, führte Jesus Christus vor Elvis Presley, Jitzhak Rabin, dem Propheten Mohammed, Adolf Hitler und dem gegenwärtigen Präsidenten der Mormonen-Kirche, was viel über Glaubenssätze und Gefolgschaftstreue aussagt, aber wenig über Zeitgeschichte.

Nein, bei der "Person des Jahres 2000" verließen sich die "Time"-Macher lieber auf den eigenen Instinkt. 18 Personen kamen in die Endauswahl. Bill Clinton und Al Gore, damals schon Auslaufmodelle, waren nicht dabei. Dafür etliche andere, die zwischenzeitlich untergegangen sind: Ehud Barak oder Hillary Clinton. Nummer Zwei wurde ein gewisser David Boies. Wer das ist? Der Anwalt, der die US-Präsidentschaft in Florida für Al Gore gewinnen wollte. Ob andere Bestand haben werden? Zwölfter wurde Vicente Fox, Mexikos neuer Präsident, der noch beweisen muss, ob er die Erwartungen des Landes erfüllen kann. Sechster Jassir Arafat. Ob "Time" ihn heute noch so rühmen würde? Dritter war Craig Venter, der Gen-Entschlüsseler. Vierte J. K. Rowling, die "Harry Potter"-Autorin. Der Sieger damals trug den Namen George W. Bush. Dessen Erfolg schien noch nie so kurzlebig wie dieser Tage, da er die Macht im Senat verlor.

Zwei Unternehmer waren auch dabei: Jack Welch von General Electrics und Shawn Fanning von Napster. Ein Musiker: Eminem. Eine Sportlerin: Marion Jones. Ein Kind: Elian aus Kuba. Das Ranking, ein halbes Jahr alt, sieht aus wie eine Postkarte von weit weit weg. Die Schriftstellerin Rowling war übrigens die einzige Vertreterin Europas.

Und 2001? Große Helden haben uns die ersten fünf Monate nicht beschert. Dafür Horror - vor allem in täglichen Dosen aus Nahost. Bislang ein Jahr, das für Rankings wenig abwirft. Schlecht für "Time", gut für den Alltag."
 

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