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Verfasser: Sappho
Datum: Donnerstag, den 12. Februar 2009, um 5:09 Uhr
Betrifft: Die "geistigen Begierden"

Als ich deine Formulierung las, mußte ich grinsen. Mein erster Gedanke war, dass das ein hinterwäldlerisches Denken war,das total konträr zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen steht. Du hast geschrieben:

> Denn Homosexualität ist eine geistige Begierde, die bei einem Mann auftteten kann, obwohl er 100pc ein Mann ist und ihn die Natur so geschaffen hat. Es giebt die letzen Tage einen Bischof in Austria, der sagt, daß Homosexualität heilbar ist und deshalb er in der öffentlichen Kritik steht.

Und an eben diesen Bischof der RKK habe ich geschrieben.
Was heißt es aber, ein Mann oder eine Frau zu sein? Heißt das, dass sie unbedingt das konträre Geschlecht lieben/heiraten müßen? Heißt das, das die Biologie vorschreibt, wenn ich zu lieben habe? Dieselbe Biologie, in denen homosexuelle beziehungen bei über 1000 unterschiedlichen Tierarten entdeckt wurde, von der Ameise bis zu den Zebras?
Hier ein kleiner Link dazu:

http://video.google.de/videosearch?q=for+the+bible+tells+me+so&hl=de&emb=0&aq=0&oq=For+the+bible#q=for+the+bible+tells+me+so&hl=de&emb=0&aq=0&oq=For+the+bible&start=20

Dieser kleine Film, den du auch downloaden kannst,erzählt etwas darüber, was die Wissenschaft über die Entstehung der HS weiß, darunter auch den biologischen part, in einer sehr unterhaltsamen Weise. Dieser Zeichentrickfilm ist Teil der Dokumentation "For the Bible tells me so", der darüber berichtet, warum Fundichristen wie die LDS so sehr gegen HS ist. Wirklich sehr sehenswert!

> Einen geistigen Begierde muß man bekämpfen, weil es uns zu Menschen macht, die von Gott / Elohim so gewollt sind. Wenn wir uns zu sehr gehen lassen in der Dekadenz und anderen Dingen, verraten wir wirklich unser Bündnis mit Gott / Elohim, und viel mehr als wenn wir den Zehnten nicht zahlen weil wir es nicht können oder weil mit einer Frau gehen, weil wir nicht gleich mit ihr  verheiratet sind.

Lieber Feuerengel, da irrst du aber gewaltig, und zufälligerweise kann ich das auch durch mein eigenes Leben bestätigen!
Ich war transsexuell und lebe lesbisch. das mit der Transsexualität wußte ich in meiner Mitgliedschaft schon lange, das mit meiner lesbischen Identität entwickelte sich erst lange nach meinem CO.
Als ich in der LDS war, habe ich versucht, die Frau in mir zu bekämpfen.Ich hielt die gebote fanatisch,betete, bis mir die Knie weh taten,zahlte den Zehnten 150%, und engagierte mich in der Kirche, in der Hoffnung,das "diese Gefühle" weggehen würden. Sie gingen jedoch nicht weg. Im Gegenteil, die Frau in mir wollte raus. Folge: Depressionen, Alkoholismus, Schuldgefühle deswegen, 2 Selbstmordversuche. Erst dann erkannte ich die Wahrheit, wollte sie aber aufgrund der Mormonenlehren weder mir noch meiner Familie oder der Kirche gegenüber eingestehen. Die Frau in mir wollte raus, wurde mehr und mehr sichtbar. Anderen fiel das auf, so auch meiner Ex, sonst keine Leuchte.
Dann eines Tages, konfrontrierte mich meine Ex damit, und ich konnte nicht anders, ich sagte ihr die Wahrheit: Wir wurden geschieden, und sie verbot mir, meine Kinder durch einen Gerichtsbeschluß, je wieder zu sehen. Ich sagte es dem Bischof, der mich sofort ausschloß, und mir sagte, ich dürfe nie wieder getauft werden, es sei denn, ich würde es mir noch mal überlegen, oder, wenn ich die OP schon gemacht hätte, ich den Schritt "rückgängig" machen würde. Was das für Folgen für Menschen mit TS hat,kümmerte ihn nicht, als mormonischer Apparatschik!
Ich ging den Weg zur Frau hin weiter, und hatte in meinemHinterkopf, obwohl ich KEINE MORMONIN mehr war, das mormonische Geschlechtsrollenbild, nachdem eine Frau nur einen Mann lieben sollte. Nach der geschlechtsangleichenden OP (der Penis wird zur Vagina umgestaltet), versuchte ich esmitMännern, undmerkte sehr schnell, das diesemich weder emotional noch sexuell befriedigen konnten. dann lernte ich eine maskuline Lesbe kennen, die sich, oh Wunder, in mich verliebt hatte, womit ich zunächst nichts anfangen konnte. Aber ich fühlte mich emotional zu ihr hingezogen, war sie doch eine ausgesprochen kluge und witzige Frau. Um es kurz zu machen, wir schliefen miteinander, und ich merkte, das ich lesbisch bin. Was für eine Erlösung, auch, wenn die Beziehung zu der Frau nicht lange hielt (6 Monate).
Engelfeuer, damit will ich sagen, das Homosexualität keine freie Wahl ist, wie etwa die, ob ich heute vegetarisch oder ein Schnitzel esse. Oder meinst du,Menschen in der LDS oder anderswo entscheiden sich freiwillig, gehasst, angespuckt, geschlagen, vergewaltigt oder ermordet zu werden? oder sich selbst umzubringen?
Auch hierzu ein mormonischer Link:

http://www.affirmation.org/suicides/

Von 1965 bis heute sind dort fälle von Menschen in der LDS dokumentiert, die sich wegen der LDS und ihrer homophoben Politik das leben nahmen,weil sie daran zerbrachen, homosexuell/transsexuell und MormonIn zu sein. Hier ein Beispiel:

http://www.affirmation.org/suicides/stuart_matis.shtml

Henry Stuart Matis (1967-2000)

On February 25, 2000, Stuart Matis drove to the LDS chapel in Los Altos, California, and took his life. He was frustrated by the efforts by the LDS Church to pass Proposition 22, and he felt that he could not reconcile his religion and his homosexuality. He was 32 years old.
After high school, Stuart enrolled in BYU and served a mission in Italy (where he met Clay Whitmer). After graduation, in 1996, he started to work for Andersen Consulting in California.
Stuart left a suicide note in which he requested that there not be a funeral, because he wanted to be remembered alive. But his mother said that so many people came to her home and expressed love and told them that they needed to use the occasion to educate people about homosexuality, that they decided to hold the funeral.
The day of the funeral the chapel was full. The speakers were Stuart’s mother, his father, and Robert Rees. Stuart’s mother talked about the hurtful things people say about homosexuals. She said that we need to be more tolerant toward all of God’s children. (...)
Stuart hoped that greater understanding would come from his death. His suicide letter reassured his parents of his love for them and talked about what wonderful parents they were. He said that he was at peace with himself and was freed from the chains of his mortality.
Stuart is buried at the Orem City Cemetery in Utah.
His brother Bill wrote the following: "To those who feel that my brother was no better than a murderer or an adulterer, I would like to say that the murderer and adulterer choose to be what they are. My brother didn’t choose to be homosexual any more than you or I chose the color of our skin. Many who knew him say that he was one of the most Christ-like people they had ever met. He was a son, brother, uncle, nephew, cousin and true friend."

Words by Stuart:

"I implore the students at BYU [Brigham Young University] to re-assess their homophobic feelings. Seek to understand first before you make comments. We have the same needs as you. We desire to love and be loved. We desire to live our lives with happiness. We are not a threat to you or your families. We are your sons, daughters, brothers, sisters, neighbors, co-workers and friends, and most importantly, we are all children of God."

Ist Homosexualität immer noch eine "freie Wahl" für dich?
Gott/die Göttin hat uns so gemacht, und da er/sie keinen Abfall produziert, haben er/sie sich dabei etwas gedacht!

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