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 Seite erstellt am 25.4.24 um 15:45 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Sonntag, den 25. Januar 2009, um 13:48 Uhr
Betrifft: Erziehung zur ’Scheinheiligkeit’ .....

> Also, mir wird nicht bange...;-)

Wegen der paar Mormonen (weltweit gesehen) mir auch nicht:-).

>Das Missionarsprogramm führt vor allem dazu, dass die Jungs in ihrer Sturm und Drang Zeit konditioniert und beschäftigt werden und dann gleich heiraten und drin sind in der Mühle...

Das sehe ich inzwischen auch so, was ich meinte, war mehr diese ’Jedes Mitglied ein Missionar’-Einstellung der Mormonen, wozu ja auch von oben immer wieder aufgerufen wird.

Etwas nur halbherzig glauben oder eben gar nicht, aber aus Tradition, Gewohnheit, Bequemlichkeit, geschäftsmässigen Ãœberlegungen etc. trotzdem ’kulturell’ leben ist eine Sache, aber mit diesem Glauben auch noch ständig zu hausieren (wenn auch unfreiwillig) ist eben nochmal was ganz anderes.

> Das Zeugnisgeben kommt doch in einigermaßen zivilisierten Gesellschaften kaum an, auch in Osteuropa nicht...

Dass das bei Leuten ausserhalb der Kirche nicht so gut;-) ankommt, bzw.  Befremden hervorruft ist recht klar. Ich meinte das andauerende Zeugnisgeben auch und vor allem im geschlossenen Kreis. Das ist doch der Wahnsinn pur zumindest für all die Mormonen, die nicht wirklich an die Sache glauben, aber eben einfach so mitmachen, weil es für sie zum vertrauten Lebensstil gehört.

So lernt man prima von kleinst auf, mit der ’Lüge’ zu leben. Machen ja alle so. Sieht man jeden Sonntag und bei all den anderen Kirchenveranstaltungen.

Dazu passt dann auch die Beobachtung von Fritz:

>> Aber wie oft habe ich erlebt wie die Mitglieder zueinander sind. Ich habe oft erlebt wie ,sag mal Mormonische Urgesteins Familien, vor den anderen ein tadelloses Leben präsentieren, aber Ihre Kinder rauchten, Sex (mit Mitgliedern) versteckte Tatoos etc. haben.

> ja und?! seid doch froh, dass die Kids rebellisch werden - das ist der erste Schritt zur "Umkehr";-)  Das sind doch Menschen!

Leider sind die ’Kids’ nicht offen rebellisch und in den meisten Fällen gibt sich dieses ’Rebellentum’ dann auch wieder oder kehrt sich ins totale Gegenteil, was bleibt, ist die gut gelernte und von klein auf trainierte ’Scheinheiligkeit’.

Und das wäre mein Hauptkritikpunkt, dass das System nicht von den Gutgläubigen (also denen, die das ganze wirklich glauben) getragen und am Leben erhalten wird, sondern tragischerweise von denen, die das eigentlich überhaupt nicht glauben, sondern aus den verschiedensten Motiven einfach nur so ’mitspielen’.

> Ich finde man darf eben die Realität nicht aus den Augen lassen, die meisten Mormonen sehen sich als Teil einer Kultur, nicht mehr so sehr einer Religion - und das wird sich in Zukunft noch verstärken und wird auf Dauer die einzige Überlebensmöglichkeit der Mormonen sein.

So ähnlich sehe ich das auch, aber bei manchen Religionen geht das eben leichter als bei anderen (das traditionsmässige Leben mit einer religiösen Kultur, ohne ’die Religion selbst’ wirklich für bare Münze zu nehmen, in den verschiedensten persönlichen Abstufungen eben von ganz - über teilweise - bis zu überhaupt kein bisschen;-)) ...

und im Falle des Mormonismus sehe ich da ganz besonders viele Schwierigkeiten. Was bleibt denn da übrig, wenn man das ’wir sind die einzig wahre Kirche von Gott persönlich wiederhergestellt in den letzten Tagen zur Rettung der gesamten (bekehrungswilligen) Welt’ streicht?

Das jetzt mal nur als Dilemma für die Kulturmormonen, denn wenn man sich die Leitfäden etc. ansieht: spirituell ist der Mormonismus ja auch äusserst begrenzt, ausser dem herzerwärmenden Zeugnis haben und geben (für diejenigen, die die Story wirklich glauben) gibts da ja (bis jetzt zumindest) nicht grossartig viel Raum zur spirituellen (Weiter)Entwicklung.

Letzteres ist vom ’System’ her natürlich auch nicht vorgesehen und eingeplant, da ja in gewisser Weise systemfeindlich und so letztendlich selbstzerstörerisch....
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