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der Beitrag:
Verfasser: Sebastian79
Datum: Donnerstag, den 22. Januar 2009, um 0:46 Uhr
Betrifft: Gründe

Zitiert: "Sie standen unter dem Gesetz und sind an diesem Gesetz gescheitert, weil es zum Teil auch haltlos und "selbst-gerecht" war (Bsp. keinen Schwarzen Tee trinken oder ein Freitag-abend Bier mit den Kollegen usw.)."

Deswegen habe ich noch nie erlebt, dass jemand Ärger gekriegt hat. Aber es entspricht nun einmal nicht den Grundsätzen und zu denen bekenne ich mich mit der Taufe. In einem wie auch immer gearteten Verein ist das kein Problem, dass es aber in einer Kirche, wo die Menschen es als Gebot betrachten, diese Dinge zu meiden, merkwürdig ankommt (und im übrigen auch andere schwächt, die selber so auf der Kippe stehen) und nicht mit Jubel und Heiterkeit quittiert wird, muss einem vorher klar sein. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand wegen solcher Laster und kleineren Verfehlungen)gemieden wurde oder ausgegrenzt. In der Kirche gilt der Grundsatz (und jedes Ex-Mitglied kann das bestätigen): Du bist frei, zu tun, was Du willst. Aber wenn ich der Kirche Jesu Christi beitrete, dann sind die Regeln dort nun mal so und nicht anders. Wenn ich Nichtschwimmer bin und in einen Schwimmkurs gehe, wird man mir dort auch versuche, das Schwimmen bei zu bringen. Ich habe bisher immer erlebt, dass die Mitglieder dem Bruder/der Schwester helfen wollten und das bisher fast immer auf absolut untadelige Weise.

Zitiert:
"Oder sie zelebrieren ein neues Leben, ausserhalb von Selbst-Gericht. Sie wollen lernen, die Fenster aufzumachen und frische Luft und Licht hinein zu lassen. Sie wissen, der Mief muss raus, aber sie wissen nicht, wie."

Aber wo ist das Problem? Das steht doch jedem frei und ich kenne einige Leute, die das gemacht haben. Aber in meinen Augen ist das Angst vor der Schwierigkeit der Aufgabe, was ich gut verstehen kann, denn es ist nicht leicht und ich habe auch schwere Momente und manche Gebote mag ich manchmal nicht halten und bin eigensinnig. Aber ich habe mich der Kirche und den Geboten Gottes gerne verpflichtet und möchte sie nun auch vollständig halten und zwar immer unter dem Gesichtspunkt, dass jeder nur so schnell laufen soll, wie er kann, aber auch, dass Gott Mittel bereitet hat, diese schweren Gebote zu halten. Ich sehe, dass mir einge Dinge sehr schwer fallen und mich meine Schwächen nerven und ich mir manchmal auch diese "Befreiung" wünsche, aber ich weiß auch, was ich gespürt habe und was ich weiß. Nämlich wie sehr Gott mich liebt, wieviel unmenschliche Geduld er mit mir hat und dass ich ein deutliches und unumstößliches Zeugnis von ihm selbst habe. Bei all meinen Fehlern liebt er mich, das weiß ich und ich weiß, dass Gott einen Plan hat und ich freue mich darüber. Auch wenn es nicht leicht ist und ich manche Gebote gerne ignorieren möchte, aber dann fällt mir ein: Gott ist allmächtig und allwissend, er hat mir schon viele Lektionen gelehrt und er begleitet mich Tag für Tag und das ist einfach ein Fakt. Das ist mein alltägliches Leben und ich fühle mich befreit durch die Gebote, sie halten mich frei von Abhängigkeiten und davor, andere zu verletzen und Schaden anzurichten. Aber Freiheit ist etwas, das man sich erhalten muss, wie Liebe, die Ehe, Beziehungen...das ist mir klar. Ich muss immer dran arbeiten und keiner hat gesagt, es würde leicht werden.

Zitiert:
"In einem anderen Beitrag sagst Du zu einigen Missverhältnissen "Sowas lehrt die Kirche nicht".
Sie sagt es nicht. Aber sie schafft Bedingungen, die solch ein Verhalten begünstigen. Sie schafft ein religiöses Klima, dass gegen die Symptome (Pornographie, Gewalt in der Familie, Rauschmittelmissbrauch usw.) gerichtet ist, aber nur langsam beginnt, etwas gegen die Ursachen eines solchen Verhaltens zu tun (innere Lehre, burn-out, Zwänge, Gesetzlichkeit usw.). "

Genau dagegen ist das Kraut der Nächstenliebe da und Gott hat mir Lösungen für diese Probleme an die Hand gegeben: Inspiration, Heilige Schrift, Gute Bücher und Artikel, helfende Hände unter den Mitgliedern, Mitglieder, die ebenso Fehler haben wie ich und das offen sagen, sinnvolle Aufgaben in der Gemeinde, Ratschläge von lebenserfahrenen und klugen Männern Gottes (die all diese Themen schon behandelt haben...) usw.

Zitiert:
"Du kannst die Gemeinschaft der Mitglieder und ihre Führer nicht voneinander trennen. Das beliebte Argument, die Kirche ist perfekt aber die Mitglieder sind es nicht. Oder, die Kirche lehrt das nicht, das tun nur einzelne Mitglieder. Dieses Argument solltest Du mal hinterfragen, finde ich."

Klar, kann man das grundsätzlich nicht trennen. Aber die Tatsache, dass alle Mitglieder Menschen sind und es in den Reihen der Kirche Schummler und auch Schurken gibt, das liegt in der Natur des Menschseins. Die Führer der Kirche können nichts für das Verhalten einzelner Mitglieder, das können sie zwar beeinflussen, aber nicht selber ändern. Und im Großen und Ganzen ist das in meinen Augen eine wunderbare Kirche mit ihrem Priestertum, der Heiligen Schrift, den beantworteten Gebeten (und der Herr hat mir eine Menge beantwortet), ihren hohen und edlen Idealen, ihrem wertvollen Familienbild, ihrem lebensbejahendem Optimismus, ihrer aufbauenden Geisteshaltung, der Musik in den Räumen und der Menschlichkeit und Anständigkeit eines großen Teils der Mitglieder, ihrer organisierten Nächstenliebe, ihrer humanitären Hilfe, dem wunderbaren Gefühlen im Tempel oder dem Gefühl, als ich meine Frau im Tempel geheiratet habe und uns armen Kirchenmäusen die ganze Hochzeit von Mitgliedern organisiert und finanziert wurde und den vielen Priestertumssegen, die ich bekommen habe, die mir mit Rat halfen, wo kein Mensch weiter weiß und mir Dinge gesagt wurden, die nur Gott wissen kann und die Ereignisse im Zusammenhang mit der Geisterwelt, die mich letztendlich bis zur Kirche geführt haben, Engel haben mir gedient auf meinem Weg!

Wenn ich das alles, also über 6 Jahre meines Lebens, von dem Zeitpunkt, als ich die Bibel kennen gelernt habe, bis über mein Finden der Kirche und mein heutiges so reiches Leben, wegen der Unzulänglichkeiten von ein paar Mitgliedern wegschmeißen soll und es nicht mehr sehen soll, dann geht das nicht. Mein Gott liebt mich von ganzem Herzen und er hat mir ganz persönlich nicht nur ein Zeugnis von der Wahrheit gegeben, sondern offenbart sich mir häufig und führt mich voller Geduld durch meine Dummheiten und Schwächen-und ja: Manchmal ist das richtig, richtig schwer und ich habe dann keinen Bock mehr und alles nervt mich. Aber ich bete, ich lese, ich denke über Gott nach und über mein Verhalten und setze mich nicht so sehr unter Druck und dann geht es weiter. Ich versuche, die Gebote zu halten und diesen wunderbaren Weg weiter zu gehen.
Deswegen fällt es mir natürlich auch nicht so leicht, die Schattenseiten der Kirche zu sehen, nämlich das Verhalten einiger Mitglieder. Ich breche aber die Kirche nicht über das Verhalten einiger Menschen. Die Größe Gottes, die ich in der Kirche kennen gelernt habe und sein Geist, der mich führt und leitet, verhindern das.

Lies doch mal meine Geschichte hier nach unter: "Unser Zeugnis"

http://gott-liebt-dich-npage.de

Aber zu Deinen Punkten, die Du am anfang in Deinem Beitrag hattest, kann ich nur sagen:

Der Mensch irrt, aber Gott tut es nie. Ich vertraue der Stimme des Heiligen Geistes, sie hat mich noch nie getäuscht und sagt mir chronisch die Wahrheit, ob ich will oder nicht. Und das ist Liebe. Die spüre ich und bin von ganzem Herzen dankbar dafür, denn ich habe Liebe erst von Gott gelernt und zum großen Teil in der Kirche und durch die Mitglieder.

Sebastian

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