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Verfasser: Sebastian79
Datum: Mittwoch, den 21. Januar 2009, um 22:21 Uhr
Betrifft: Ergänzung

Also diese Passage gibt, wie gesagt, keinen Grund für einen Kirchenausschluss her. Dass das Priestertum und der Tempelschein nicht für operierte Transsexuelle zur Verfügung steht, erklärt sich mir mit der Geschlechtsveränderung. Ein Körper, den Gott als Mann gedacht hat, ist nun äußerlich eine Frau, aber von Gottes Idee her immer noch ein Mann. Da nun das Priestertum von Männern getragen wird und auch die stellvertretenden Handlungen für die Toten bei Männern von Männern verrichtet werden und bei verstorbenen Frauen von Frauen, ist das so ja nicht mehr möglich. Dann geht eine faktische Frau zu den Männern mit, weil sie wie ein Mann aussieht und sich auch so fühlt und lässt sich für die Männer taufen? Ich denke, dass der für die Taufe zur Verfügung gestellte Körper in dem Fall tatsächlich ein männlicher Körper sein muss.

Ich sehe hier keine Diskriminierung, aber eine Einschränkung. Ich gehe davon aus, dass sich inspirierte Männer sehr viele Gedanken gemacht haben, bevor sie diesen schwierigen Passus ins Handbuch aufgenommen haben, der ja immerhin das Leben von einigen Menschen betrifft! Es ist eine Einschränkung. Aber der Kirche kann man ja, laut dem Handbuch, als Transsexueller durchaus angehören und man kann auch an den Tempelverordnungen teilnehmen, wenn man eben noch nicht operiert ist.

Ich bin auch der Meinung, dass Gott den Menschen die Identität gegeben hat, die sie nun mal haben. Ich möchte mir niemals ein Urteil erlauben über jemanden, der diesen Wunsch hat, sich operieren zu lassen, aber ich würde es vielleicht versuchen, in den Griff zu kriegen und mein Bedürfnis zu hinterfragen. Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass es ein schlechter Geist sein könnte, der Deine Identität auf diese Art zerstören möchte? Vielleicht liege ich auch falsch, aber ich denke an meine eigenen Erfahrungen. Ich möchte hier wirklich nicht verletzen, bitte nimm es mir nicht übel, dass ich das frage. Ich weiß nur, dass transsexuelle Menschen sehr empfindsame Menschen sind und dass sich in ihnen eine Menge an männlichen und weiblichen Attributen finden und ihr Wesen ein ausgeprägt reiches Wesen ist. Wenn nun ein Geist dies als Chance sieht, die Person zu narren, wäre das nicht möglich? Ich habe starke Erfahrungen mit schlechten Geistern gemacht und weiß von ihrer Macht...vielleicht ist es eine besondere Herausforderung, die eben für Dich ganz wichtig ist?
Es tut mir ganz persönlich wirklich leid, dass Dir so etwas in der Kirche widerfahren ist und Mitglieder Dich offensichtlich beleidigt haben, bzw. seltsame Briefe geschrieben. Menschen sind manchmal einfach komisch, ich habe schon die tollsten Dinger mit Mitgliedern erlebt. Ein Freund aus der Kirche sagte mir mal: " Das ist halt nun mal ein Krankenhaus für Sünder hier..."
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute auf Deinem Weg und ich hoffe, Du kannst den Leuten vergeben, die Dich verletzt haben. Ich hoffe, dass Dir meine Äußerungen nicht als überheblich erscheinen, denn ich möchte mir auf keinen Fall ein Urteil über Dein Leben und Deine Person erlauben, das steht mir nicht zu. Ich weiß nämlich, dass Transsexuelle eh schon durch große Schwierigkeiten gehen, aber vielleicht ist die Lehre, dass man dem Drang eines Geschlechterwechsels nachgeben soll, eben doch nicht richtig. Hast Du damals auch zu Gott gebetet und ihn gefragt, was Du tun sollst und wie Du Dich in diesen schwierigen Situationen verhalten sollst? Mir gibt er immer guten Rat durch die Macht des Heiligen Geistes...ich würde mir mein Leben in der Kirche weder von einzelnen Mitgliedern, noch vom Bischof madig machen lassen...was ich leicht sagen kann, denn so eine Herausforderung hatte ich noch nie.

Sebastian

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