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Verfasser: Trzoska
Datum: Dienstag, den 30. Dezember 2008, um 21:39 Uhr
Betrifft: Jetzt wissen wir um die Autorenschaft und was jetzt?

Das Bild wird immer klarer. Wenn die Spaulding-Rigdon-Theorie richtig ist (wovon ich mittlerweile überzeugt bin), dann lösen sich eine Menge Apologetenargumente in Luft auf, wie Joseph Smith hätte dies und jenes nicht wissen können, da... Das Hauptargument gegen diese Theorie ist, dass Rigdon erst nach der Gründung der Kirche in Erscheinung trat. Es gibt aber etliche Belege, dass Sidney Rigdon schon lange vorher Verbindung zu Joseph Smith hatte, wie z. B. folgender:

Lorenzo Saunders, ein Nachbar der Smiths, machte 1885 und 1887 Aussagen, die Oliver Cowdery und Sidney Rigdon mit der Erstellung des Buches Mormon in Zusammenhang bringen.

In seiner Aussage von 1885 sagte Saunders:

„Was Oliver Cowdery betrifft, so kam er im Sommer 1826 aus Kirtland und war dort in der Gegend [d. h. von Smiths Farm] bis zum Herbst und übernahm im Distrikt, wo die Smiths wohnten, eine Schule und im nächsten Sommer fehlte er und ich sah ihn erst im Herbst und er kam zurück und übernahm unsere Schule im Distrikt, wo wir wohnten, und unterrichtete ungefähr eine Woche lang und ging zum Schulamt und wollte, dass das Amt ihn gehen ließ, und das taten sie und er ging zu den Smiths und ging dazu über, das Buch Mormon zu schreiben, und er schrieb den ganzen Winter hindurch. Die Mormonen sagen, dass es dort nicht geschrieben wurde, aber ich sage es, weil ich dort war. Ich sah Sidney Rigdon im Frühjahr 1827, ungefähr Mitte März. Ich ging zu den Smiths, um Ahornzucker zu essen, und ich sah fünf oder sechs Männer in einer Gruppe stehen und einer war unter ihnen, der besser als die anderen gekleidet war, und ich fragte Harrison Smith, wer er wäre, und er sagte mir, das sein Name Sidney Rigdon wäre, ein Freund Josephs aus Pennsylvania. Ich sah ihn im Herbst 1827 auf der Straße zwischen dem Ort, wo ich wohnte, und Palmyra mit Joseph zusammen. Ich war bei einem Mann namens Ingersol. Sie redeten miteinander und als er weiter gegangen war, fragte ich Ingersol, wer er wäre, und er sagte, es wäre Rigdon. Dann im Sommer 1828 sah ich ihn direkt vor der Erntezeit bei Samuel Lawrence zu Hause. Ich schnitt Getreide für Lawrence und ging zum Mittagessen und er nahm mit uns das Mittagessen ein, und als das Mittagessen vorüber war, gingen sie in einen anderen Raum und ich sah ihn nicht wieder, bis er nach Palmyra kam, um zu predigen. Sie wollen wissen, wie Smith sich dazu verhielt? Am nächsten Morgen, nachdem er behauptete, Platten zu haben, kam er zu unserem Haus und sagte, dass er Platten hätte und welche Schwierigkeiten er hatte, sie nach Hause zu bekommen. Zwei Männer griffen ihn an und er kämpfte und schlug sie beide nieder und entkam und sicherte die Platten und hätte sie sicher und unversehrt. Er zeigte seinen Daumen, wo er ihn sich im Kampf mit diesen Männern gequetscht hatte. Nachdem [er] vom Haus weggegangen war, sagte meine Mutter: ’Was für ein Lügner Joseph Smith ist; jedes Wort, das er sagt, ist gelogen; ich weiß, dass er lügt, weil er so schuldig dreinschaut; er kann einem nicht in die Augen schauen; wie kann [er] es wagen, uns solch eine Lüge zu erzählen?’ Der Zeitpunkt, an dem er angeblich die Platten von dem Hügel geholt hatte, war der 22. September 1827, und ich ging am darauf folgenden Sonntag mit fünf oder sechs anderen hin und wir suchten die Hügelseite systematisch ab und konnten keine Stelle finden, wo der Boden aufgebrochen worden war. Es gab ein großes Loch, wo Geldgräber ein oder zwei Jahre zuvor gegraben hatten, aber es gab keine frische Erde. Es gab dort nie solch ein Loch; es wurden nie irgendwelche Platten aus jenem Hügel oder irgendeinem anderen Hügel in dem Land, das die Wayne-Grafschaft war, genommen. Es ist alles eine Lüge. Nein, Sir, ich sah nie Platten, auch sonst niemand. Er hatte eine alte Glaskiste [d. h. eine Kiste, die benutzt wurde, um Platten oder Scheiben aus Glas zu verwahren] mit einem Ziegel darin von 7x8 Zoll, und das waren die Goldplatten; und Martin Harris konnte damals eine Goldplatte nicht von einem Zeigelstein unterscheiden. Smith und Rigdon hatten eine enge Beziehung, aber es war sehr geheim und es gab dort noch einen Vermittler zwischen ihnen, und das war Cowdery. Das Manuskript wurde von Rigdon gestohlen und von ihm überarbeitet und dann Cowdery übergeben, und er kopierte es und Smith saß hinter dem Vorhang und händigte sie [die Seiten] Cowdery aus und so schnell Cowdery sie kopieren konnte, wurden sie Martin Harris ausgehändigt und er brachte sie Egbert Granden [sic], demjenigen, der sie druckte, und Gilbert setzte die Typen.“

Lorenzo Saunders, Brief an Thomas Gregg, 28. Januar 1885
, Charles A. Shook, The True Origin of the Book of Mormon (Cincinnati, Ohio: Standard Publishing Co., 1914, S. 132-33). Zitiert in: Dan Vogel, ed., Early Mormon Documents, 3 Bände (Salt Lake City: Signature Books, 1996-2000, 3:177-79.

Das 2. Hauptargument gegen die Spaulding-Rigdon-Theorie ist das Oberlin-Manuskript (Manuscrip Found), dessen Geschichte kaum Ähnlichkeit mit dem Buch Mormon aufweist. Man muss also davon ausgehen, dass das Manuskript, das Rigdon gestohlen und verwendet hatte, ein anderes war und sich wahrscheinlich unter den Dokumenten befand, die Rigdons Frau nach seinem Tod verbrannt hatte.

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