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Seite erstellt am 25.4.24 um 18:23 Uhr
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Verfasser: abendrot
Datum: Dienstag, den 30. Dezember 2008, um 3:19 Uhr
Betrifft: Kommt mir bekannt vor

> Als wir dann zum ersten mal den Tempel betraten wurden wir von einigen Tempelarbeitern begrüßt, die uns dann erstmal erklärten, was wir alles zu unterlassen hätten.

Ja stimmt, dass war dann schonmal ein guter Anfang...;-)

> Aber einige Dinge kamen mir schon etwas übertrieben vor, z.B. mussten wir so blaue müllbeutel über unsere Schuhe stülpen, damit wir mit den unheiligen Schuhen nicht den Tempelfußboden beschmutzten.

Was ja auch wirklich ein oberflächlicher Schmarrn war...

> Überhaupt habe ich mich eher fehl am Platze gefühlt, so als wäre ich irgentwie total unwürdig in diese Heiligkeit zu schreiten.

Ich würde sagen, die Kirchenführer müssten lügen, wenn sie behaupten wollten, dass wäre nicht die Absicht dahinter...;-)

> Später dann mussten wir uns umziehen, und bekamen diese Strampelanzüge, die man ausdrücklichst nackt anzuziehen hätte

Dieses Nacktsein ist tatsächlich ein merkwürdiges Phänomen im Tempel, dass begegnet einem ja auch beim eigenen "Endowment" wieder, da ist man ja auch völlig nackt, bloß bedeckt von einer Art Stoff-Poncho (aber ohne Kapuze), wo dann aber der Tempelarbeiter/in dennoch drunterfaßt mit seiner Hand, um einen an einem Punkt in der Zeremonie am Bauch zu berühren, wenn ich mich recht entsinne... das war mir dann doch recht unangenehm, vor allem weil ich nicht drauf gefasst war.

> Ich weiß auch noch, dass eine Tempelarbeiterin mich darauf hinwieß, meine Freundschaftsbänder abzuschneiden und all meinen Schmuck abzulegen. Das mit dem Schmuck war okay, allerdings weigerte ich mich die Bänder abzumachen.

Sehr verständlich, dass Du Dich da geweigert hast... als ob Freundschaftbänder nur irgendwas wären...  aber da wird halt rigoros versucht, auf der Vorschrift zu bestehn...

> Und zum ersten mal während dieser ganzen Ritualpraktiken im Tempel kam mir das ganze so künstlich vor, und ein Wort nahm Gestalt an: Sekte. Das war doch nicht mehr normal was man hier tut.

Da hast Du dann aber schon einen beachtlichen Abstand zu dem Ganzen erkennen lassen, da warst Du ja eigentlich schon ganz gut dran damals angesichts Deines Alters (im Gegensatz zu mir etwa, dass kam bei mir ja erst viel später).

> Auf der einen Seite hatten meine Freunde diese Interviews schon hinter sich, und alle schienen würdig zu sein. Somit wollte ich nicht als schwarzes Schaf dastehen und beantwortete die Fragen, ob wahr oder gelogen um zugelassen zu werden.

Kommt mir bekannt vor...;-) . Ich hab mich allerdings nie mit anderen Jugendlichen über deren Umgang mit den Tempelinterviews ausgetauscht, obwohl dass vermutlich recht interessant gewesen wäre und einen das in einem andern Licht hätte sehn lassen. Aber in meiner Gemeinde gab es eh kaum "Abweichler"...;-) . Die Gemeinde wurde ja auch oft genug von Auswärtigen in den höchsten Tönen für den guten Geist der dort vorherrschte etc. gepriesen...

> Eine gute Freundin von mir damals erzählte, sie habe kurz vor dem Interview noch 2-3 Zigaretten geraucht und wurde auch für würdig befunden.

Das sagt ja auch was über die besondere Erkenntnisfähigkeit des inspirierten "Kirchenführers" aus...;-)

abendrot

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