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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Freitag, den 19. Dezember 2008, um 15:50 Uhr
Betrifft: Wer weiß das schon?

Hallo Sappho,

gut, das Bedürfnis nach Macht kann man nie ganz ausschließen. Nach dem Tiefenpsychologen Alfred Adler ist das Streben nach Macht ein ganz zentrales Motiv aller Menschen. Es leitet Dein Handeln, mein Handeln und das Handeln aller sonstigen Frauen und Männer (zumindest in gewissem Rahmen). Nach all dem, was ich bisher über die Hintergründe der Einführung der Polygamie gelesen habe, erscheint es mir jedoch eher unwahrscheinlich, dass das Machtmotiv Joseph Smiths hier eine vordergründige Rolle spielte. Meinem Eindruck nach war er tatsächlich davon überzeugt, im Auftrag Gottes zu handeln, wehrte sich aber lange dagegen. Aber gut, hier kann ich nur spekulieren. Selbst renommierte Historiker sind mit ihren Urteilen über die Motive Joseph Smiths in diesem Kontext sehr zurückhaltend (das besondere Problem ist in diesem Fall, dass uns vielfach nur feindselige Berichte zur Verfügung stehen, um etwas über manche Details der damaligen Vorgänge zu erfahren). Deswegen wäre es für mich als Laien geradezu vermessen, Behauptungen über seine Gedankengänge in einer Epoche aufzustellen, die sich von der Zeit, in der ich heute lebe, extrem unterscheidet.

Viele Grüße

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Gipfelstürmer

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