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Verfasser: ThePassenger Datum: Montag, den 24. November 2008, um 15:13 Uhr Betrifft: Ersatz für soziale Systeme
Dies ist ein wirklich interessanter Hinweis. Unsere Staatsform mit ihren sozialen Sicherungssystemen ist nämlich nicht die Regel, sondern, weltweit gesehen, die Ausnahme. Nun kann ich mit vorstellen, daà innerhalb der Glaubensgemeinschaft ein gewisser Transfer stattfindet: das Geld geht in die Bereiche mit den bedürftigen Mitgliedern.
Dies wäre jene Art von Kirchensozialismus, den die Mormonenkirche von ihrem Anbeginn an angestrebt hat, wenn auch nicht in so radikaler Form.
Und der Stolz vieler Mitglieder auf das Erreichte (Tempelbauten, Gemeinschaftshäuser usw.) ist nicht von der Hand zu weisen. Wer sich wirklich in das System Mormonentum integriert, bekommt auch etwas geboten, das ist für mich keine Frage.
Und wenn man es einmal anders betrachtet: wieviel nimmt einem denn der Staat durch die Steuern weg? Einkommenssteuer - da geht gleich zwanzig Prozent vom Verdienst weg. Mehrwertsteuer - da kaufen wir die teuren Geschenke zu Weihnachten, und sie sind es gar nicht wert, denn rund ein Fünftel ihres Preises besteht aus der Mehrwertsteuer.
Also, so möchte ich beinahe zynisch bemerken: nicht jeder "Souverän" begnügt sich mit einem Zehntel. Und man muà bedenken: In den USA gibt es weniger Steuern als hier, aber auch weitaus geringere Sozialleistungen. Dort ist es nicht selbstverständlich, daà man krankenversichert ist! Diesem Beispiel folgend und die Sache einmal in diesem Kontext betrachtent, bietet die Mormonenkirche den Mitgliedern dort zusätzlich soziale Sicherheit, auf die wir in unserem Sozialstaat seitens einer Kirche nicht angewiesen sind.