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Beitrag 14 von 23
zum Thema die Fundis in Utah;-)
Seite erstellt am 24.4.24 um 0:13 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: StellA
Datum: Samstag, den 19. Mai 2001, um 4:25 Uhr
Betrifft: Im St. Gallener Tagblatt kennt man noch ein paar zusätzliche Details...

5 Frauen und 25 Kinder
Im Bundesstaat Utah steht ein Mann wegen Polygamie vor Gericht

Die Mehrehe ist zwar im Mormonenstaat verboten, trotzdem weit verbreitet. Nun wollen die Behörden aber durchgreifen.

Lorenz Kummer/Washington

Tom Green hat sich nie gescheut, über seinen Lebensstil zu sprechen. In Talkshows erklärte der 53-Jährige stolz, er sei mit 5 Frauen verheiratet und habe mit ihnen 25 Kinder. «Dies entspricht dem ursprünglichen Glauben der Mormonen», sagt Green. Mehr noch: er sei sich keiner Schuld bewusst, denn seine Lebensform ehre die Institution von Ehe und Familie.

Ein «Kavaliersdelikt»

Anderer Ansicht ist David Leavitt, der Staatsanwalt des Bezirkes Juab im Westen Utahs. Dort lebt Green mit seinem Clan in simplen Fertigbauhäusern, meilenweit von der nächsten Siedlung entfernt. «Die Praxis der Polygamie schadet der Gesellschaft», sagt Leavitt - er hat Green vor Gericht gestellt. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis. Die Gründer der mormonischen Kirche mussten der Polygamie 1869 abschwören, damit Utah in den Bundesstaat aufgenommen wurde. Seither ist die Mehrehe verboten, unter fundamentalistischen Mormonen aber noch verbreitet. Gegen 50 000 Personen leben nach Schätzungen heute in polygamen Haushalten. In Utah gehören 70 Prozent der Bevölkerung den Mormonen an, und die Mehrehe wird von vielen als «Kavaliersdelikt» betrachtet. Zudem leben die meisten abgeschieden. Auch Staatsanwalt Leavitt ist nur wegen Greens TV-Auftritten auf den Fall aufmerksam geworden.

Prozesstermin kein Zufall

Green war bereits mit zehn Frauen verheiratet, liess sich aber von fünf scheiden. Vier seiner jetzigen Frauen sind Geschwisterpaare, zwei sind Töchter ehemaliger Gattinnen Greens, welche diese aus früheren Beziehungen hatten. Green heiratete alle Frauen, als sie 14 und 16 Jahre alt waren. Mit einer hatte er sexuellen Kontakt, als diese erst 13 war. Darum die zusätzliche Anklage wegen Kindsmissbrauchs. Greens Frauen stammen alle aus polygamen Familien, und sie betonen, sie seien freiwillig bei ihm. «Sie waren indoktrinierte Kinder und hatten keine Wahl», entgegnet Vicky Prunty, Leiterin einer Anti-Polygamie-Gruppe. Der Termin des Prozesses, der nationale Schlagzeilen macht, ist nicht zufällig. Im Februar 2002 finden in Utahs Hauptstadt Salt Lake City die Olympischen Winterspiele statt. Nun wollen die Behörden wohl in den Augen der Weltöffentlichkeit nicht in ein schiefes Licht gerückt werden.

Aus dem Tagblatt vom 18.5.2001 © St. Galler Tagblatt AG

http://www.tagblatt.ch/sgt/online/o_detail.cfm?pass_id=526185&bereich=o&suche=10
   

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