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der Beitrag:
Verfasser: Trzoska
Datum: Freitag, den 14. November 2008, um 3:43 Uhr
Betrifft: Na, na, na..............  Angabe von Betreff zu kurz. (Jetzt aber nicht mehr)

>Das älteste der vier Evangelien ist die Fassung von Markus, die zwischen 40 und 50 n. Chr., also zehn bis zwanzig Jahre nach der Himmelfahrt Christi, verfasst wurde; davon gehen zumindest die meisten Gelehrten aus.<

Wikipedia weiß jedenfalls nichts davon. Würden die meisten Gelehrten davon ausgehen, wäre sicher mindestens eine Anmerkung dazu eingeflossen. Da bei dir der Wunsch der Vater der Gedanken zu sein scheint, meinst du wahrscheinlich mit "meisten" nur diejenigen, die deine Vorstellung begünstigen.
In Bezug auf Entstehungszeit und -ort des MkEv lässt sich ebenfalls nur wenig feststellen. (Wikipedia)
Im 3. Jahrhundert n. Chr. schrieb Eusebios von Caesarea das Evangelium dem Apostel Markus zu. Der tatsächliche Verfasser des Markusevangeliums ist jedoch unbekannt. Da sich einige Stellen des Markusevangeliums auf die Zerstörung Jerusalems beziehen, wurde es vermutlich kurz nach 70 n. Chr. in Galiläa oder Syrien abgefasst. (http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761576630/Markusevangelium.html)
Und wenn weiter man googelt, findet man die "meisten" einfach nicht, sondern alle scheinen sich einig, dass man nichts weiß; und immer wieder die Schlussfolgerung, dass das Markusevangelium nach 70 geschrieben worden sein müsste, weil es Bezugnahmen auf die Zerstörung Jerusalems enthält.

>Was die Prophezeiung von der Zerstörung Jerusalems im 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums betrifft: Die Weissagung wurde Jesus nicht nachträglich in den Mund gelegt, denn bereits das ältere Markus-Evangelium enthält im 13. Kapitel dieselbe Prophezeiung, und auch Lukas, Kap. 21 spricht von dem Ereignis der Zerstörung Jerusalems.<

Ja klar, die anderen Evangeliumsschreiber konnten sich das ältere Markusevangelium als Vorlage nehmen.

>Außerdem ist historisch belegt, dass die Christen in Jerusalem rechtzeitig die Flucht ergriffen haben;<
Josephus hatte die Christen jedenfalls nicht erwähnt. Welche Quelle belegt also diese Aussage? Und soviel ich weiß, gab es damals gar keine einheitlichen Christen, sondern viele Splittergruppen, die alle was anderes glaubten.

>In seiner Rede geht Jesus nicht allein auf das Schicksal Jerusalems ein, sondern auch auf das der ganzen Welt. Vergleicht man das Kapitel mit den Ereignissen der heutigen Zeit (globale Krisen, weltweite Fassungslosigkeit, Krieg zwischen ganzen Nationen, Massenvernichtung von Menschen, panikmachende Seuchen, aufsehenerregende Erdbebenmeldungen usw. usf.), dann fallen einem viele Parallelen auf. Matthäus, Kap. 24 erfährt heute eine Erfüllung, wie es sie zuvor nie gegeben hat, geschweige denn geben konnte.<

Diese Aussagen über die letzten Tage sind so präzise, dass man, angefangen mit den Aposteln zu ihren Lebzeiten selbst, zu jeder Zeit glaubte, dass die letzten Tage angebrochen wären. Die prophezeiten Katastrophen hat es schon immer gegeben, zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte. Und der Wunschgedanke der Christen macht immer ihre Zeit zu der schlimmsten, weil sie sich die Rechtfertigung ihres Glaubens ersehnen. Wo gibt es globale Krisen und weltweite Fassungslosigkeit? Wo gibt es Massenvernichtung von Menschen, die es nicht auch früher gegeben hätte, welche panikmachenden Seuchen sind schlimmer als Pest und Pocken der Vergangenheit? Welche Erdbeben sind schlimmer als die vergangenen? Es ist nur die Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung, die alles so gehäuft erscheinen lässt, während wir hier ohne Nachrichten doch das Gefühl haben müssten, schon im Tausendjährigen Friedensreich zu leben; so friedlich war es bei uns noch nie. Ich fürchte, dass die Christen, falls es dann noch welche gibt, in 1000 Jahren noch auf das 2. Kommen Christi warten werden, und zu jeder Zeit werden sie das Menetekel zu sehen glauben, wenn sie von Kriegen hören, von Erdbeben, von neuen Seuchen...

Alles in allem ist das Matthäus-Evangelium in seiner Darstellung der Endzeitrede Jesu nicht glaubwürdig.

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