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Verfasser: bjoerny
Datum: Donnerstag, den 13. November 2008, um 15:44 Uhr
Betrifft: Voraussage ist echt;-)

Hallo, ihr Lieben!

Das älteste der vier Evangelien ist die Fassung von Markus, die zwischen 40 und 50 n. Chr., also zehn bis zwanzig Jahre nach der Himmelfahrt Christi, verfasst wurde; davon gehen zumindest die meisten Gelehrten aus. Danach folgen Matthäus, Lukas und Johannes, wobei das letztere dieser Evangelien erst um ca. 98 n. Chr. verfasst wurde.

Was die Prophezeiung von der Zerstörung Jerusalems im 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums betrifft: Die Weissagung wurde Jesus nicht nachträglich in den Mund gelegt, denn bereits das ältere Markus-Evangelium enthält im 13. Kapitel dieselbe Prophezeiung, und auch Lukas, Kap. 21 spricht von dem Ereignis der Zerstörung Jerusalems. Außerdem ist historisch belegt, dass die Christen in Jerusalem rechtzeitig die Flucht ergriffen haben; die meisten von ihnen sind deshalb entkommen, weil sie das „Zeichen“, das Jesus ihnen Jahrzehnte zuvor angekündigt hatte, beachteten („das Gräuelbild der Verwüstung ... an der heiligen Stätte“, die römischen Legionen, deren Führer ihrer Flagge am Tempel hochgezogen haben, Mt 24, 15-18).

Wäre die Prophezeiung Jesus nachträglich untergeschoben worden, hätten die ersten Christen keinen Anhaltspunkt gehabt, woran sie erkennen konnten, dass die Zeit zur Flucht gegeben war. Nur weil es eine Prophezeiung gab, und nur weil die Christen diese Prophezeiung beachteten, konnten sie das Zeichen – die bevorstehende Zerstörung Jerusalems, angekündigt durch den Truppeneinmarsch um 66 n. Chr. – richtig deuten. Bis zum Jahr 70 n. Chr. flohen sie aus Jerusalem in die Gebirge von Judäa, genau wie Jesus es ihnen befohlen hatte.

Wie kommt es, dass sie im Voraus wussten, was zu tun war, wenn es die Prophezeiung doch angeblich erst viel später, nach dem Ereignis, niedergeschrieben wurde? Wieso flohen diese Christen aus Jerusalem, als sie „das Gräuelbild der Verwüstung ... an heiliger Stätte“ sahen?

Außerdem handelt es sich bei der Weissagung aus dem 24. Kapitel des Matthäus-Evangeliums um eine so genannte Doppel-Prophezeiung, d. h. sie erfüllt sich zweimal: einmal in der Antike (im Kleinen) und einmal in der Endzeit (im Großen, d. h. weltweit). In seiner Rede geht Jesus nicht allein auf das Schicksal Jerusalems ein, sondern auch auf das der ganzen Welt. Vergleicht man das Kapitel mit den Ereignissen der heutigen Zeit (globale Krisen, weltweite Fassungslosigkeit, Krieg zwischen ganzen Nationen, Massenvernichtung von Menschen, panikmachende Seuchen, aufsehenerregende Erdbebenmeldungen usw. usf.), dann fallen einem viele Parallelen auf. Matthäus, Kap. 24 erfährt heute eine Erfüllung, wie es sie zuvor nie gegeben hat, geschweige denn geben konnte.

Alles in allem ist das Matthäus-Evangelium in seiner Darstellung der Endzeitrede Jesu glaubwürdig.

Liebe Grüße
Björn:-)

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