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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Dienstag, den 28. Oktober 2008, um 9:01 Uhr
Betrifft: Come together

Hallo Björni,

Du stellst in Deinen Ausführungen die wohl rhetorisch gemeinte Frage, ob es denn angemessen wäre, den „falschen“ Glauben der Mormonen zu stärken. Und Du bekundest Dein Bemühen, sie dazu zu ermutigen, „… auf Gott zu vertrauen, unabhängig von ihren Weltanschauungen.“ Diese Einstellung finde ich sehr gut. Ich bin bekennender Christ und praktizierender Mormone. Vielleicht glaube ich an einige „falsche“ Dinge. Aber viel wesentlicher als die Details verschiedener Überzeugungen ist meiner Meinung nach das persönliche Verhältnis zu Jesus Christus. Über diese Beziehung kann nur Gott selbst urteilen, denn nur Er kennt die Herzen der Menschen. Wenn man bei wichtigen Lebensfragen sein Vertrauen in Ihn setzt, ist man meiner Ansicht nach auf der richtigen Spur. Deswegen gefällt es mir, wenn Du Deine Missionare darin stärken willst, genau das zu tun. Vielleicht müssen sie dies wirklich noch mehr als bisher lernen. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich kenne sie ja nicht persönlich.

Wenn sie auf Deine Ermutigungen ansprächen, so würde dies im Übrigen exakt dem Glauben entsprechen, den sie vertreten. Und auch wenn Ihr Euch in verschiedenen mehr oder weniger wesentlichen Fragen uneins seid, so bekennt Ihr Euch dennoch zum selben Jesus. Deine Missionare im Besonderen und die Mitglieder der HLT-Kirche im Allgemeinen glauben nicht an einen Jesus, der in Amerika geboren wurde, der keine Wunder vollbrachte, der keine ewigen Wahrheiten lehrte, der nicht am Kreuz für die Sünden der Welt starb und der sich noch immer in seinem Grab befindet. Sie glauben vielmehr an einen Jesus, der in Bethlehem geboren wurde, der ewige Wahrheiten verkündete, der Kranke heilte und Tote erweckte, der ein makelloses Leben führte, der für uns litt, der für uns am Kreuz starb, der am dritten Tag auferstand und der irgendwann zurückkommen wird, um in Herrlichkeit auf der Erde zu regieren. Es handelt sich hierbei um ein und denselben Jesus, zu dem sich auch der Rest der Christenheit mehrheitlich bekennt. Zu dieser Feststellung passt die folgende Aussage von Pastor Gregory C.V. Johnson aus dem Buch „Bridging the Devide“ ganz gut: „… if we are patient, … some day Mormons and Evangelicals will be transformed by the very Savior we both confess to embrace and be able to sing together of God’s amazing grace“ (S. 180).

Die Überschneidungen zwischen Deinem Glaubenssystem und meinem (bzw. dem der Missionare) sind sicher viel größer als die Unterschiede. Wir haben also eine sehr breite gemeinsame Basis und aufgrund unserer christlichen Überzeugungen auch gemeinsame Gegner: Intoleranz, Verbohrtheit, Besserwisserei, Arroganz, Herzlosigkeit, Sarkasmus, Hass, Polemik, Unmoral, Aggression, Unverständnis, Hochmut, Unnachgiebigkeit, Unehrlichkeit, Verleumdung, usw. Lasst uns diese Feinde innerhalb und außerhalb von uns bekämpfen, indem wir dem Beispiel Jesu folgen und ihnen Liebe, Toleranz, Offenheit, Aufrichtigkeit, Verständnis, Geduld, Mitgefühl, Nachgiebigkeit usw. entgegensetzen. Was Deine weiteren Treffen mit den Missionaren angeht (falls diese denn stattfinden sollten), so versucht Euch dabei ehrlich zu verstehen, anstatt Euch zu bemitleiden oder Euch zu überzeugen. Lasst Gott wirken (so wie Du es vorschlägst), dann können solche Gespräche sehr bereichernd sein, auch wenn sie nicht für eine der beiden Seiten in einer Bekehrung zum jeweils anderen Glaubenssystem enden. Stärkt einander in Eurem Vertrauen an den Jesus, der für uns am Kreuz gestorben ist, der Errettung bringt und zu dem Ihr Euch bekennt. Betrachtet Euch als Verbündete im Kampf gegen gemeinsame Gegner in einer Zeit, in der die Menschen „… selbstsüchtig, … habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig [sind], mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt“ (2. Timotheus 3:2-4). Lasst hierbei die Möglichkeit zu, voneinander zu lernen und einander zu bewundern. Dann profitieren alle Beteiligten.

Jesus lebt – wer’s glaubt, wird selig.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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