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Verfasser: Sappho
Datum: Sonntag, den 7. September 2008, um 12:12 Uhr
Betrifft: Was F.A.I.R. für mich ist.

Mit einem Wort: UNFAIR!
Wer sich die Artikel etwas genauer ansieht, sieht hier genau das, was die Mormonen den "Antimormonen" vorwerfen: Einseitige Berichte.
Hier zwei Beispiele von dem, was ich meine: Als Anrwort von einem Artikel von Kent Ponder, der viele Mormoninnen behandelte, und einen sehr informativen artikel darüber schrieb (hier nachzulesen: http://www.exmormon.org/mormon/mormon197.htm), schrieb eine Mormonenapologetin eine Erwiderung, die hier zu finden ist: http://deutsch.fairlds.org/apol/ARadFem.html, und in der es unter anderem heißt:

Heutige mormonische Frauen versuchen, ihren Glauben an eine traditionelle
Religion im Gleichgewicht zu halten, während sie auf steigenden Druck des
Geschlechtsbewusstseins und den Änderungen, die die Moderne Welt verlangt, reagieren und sich daran anpassen.(...) Sie schreibt: Trotz der Klarheit dieser Lehre von unserem Propheten und von unseren Führern, sind in unseren Gemeinschaften Praktiken und Glaubenssätze zu finden, die nicht leicht mit der Lehre in Einklang gebracht werden können, dass Gott kein Anseher der Person oder des Geschlechtes ist. Kritiker unserer Kirche sehen eine Vortäuschung von Geschlechtsgleichheit und behaupten, unsere Religion diskriminiere die Frauen. Gläubige hingegen wenden sich vehement gegen dies Kritik und vertrauen dem Propheten, wenn er die Gleichheit von Männern und Frauen vor Gott verkündet. Und doch stellen Ungläubige Fragen, von denen Gläubige finden, dass sie schwierig zu beantworten sind: Wie kann man die Gleichheit der Geschlechter im Evangelium mit dem Eindruck
vereinbaren, dass Männer wegen ihrer Ordination(?) im Priestertums mehr Macht zu haben scheinen als Frauen? Wie kann man die frühe Kirchenpraxis der Vielehe mit gleicher Wertschätzung von Männern und Frauen vereinbaren? Warum scheinen heilige Schriften nur von Männern zu handeln, mit wenig oder keinem Bezug zu Frauen? Warum wird von uns verlangt eine patriarchalische Ordnung zu leben, und was bedeutet das für diejenigen ewigen Wesen, die wegen ihres Geschlechtes niemals Patriarchen sein werden? Wird sich die hier, in dergefallenen Sterblichkeit erfahrene Ungleichheit in die Ewigkeit fortsetzen? Was ist die Rolle der Frauen in Zion und im Celestialen Reich? Wie stehen Männer und Frauen vor Gott da? (...)
Mit anderen Worten, viele mormonische Frauen sind oft frustriert darüber, dass Außenstehende versuchen, sie in die vereinfachten Schubladen „traditionell“, „zum Schweigen gebracht“, „unterdrückt“ oder „himmlisch“ zu stecken, ohne wirklich die Vielfalt weiblicher Erfahrungen innerhalb der HLT
Theologie und Kultur zu kennen und sie zu verstehen. Aus Sicht der
mormonischen Frauen mündet diese Frustration in der von Herzen kommenden und leidenschatlichen Bitte: „Hört damit auf, uns zu sagen, wir seien unterdrückt. Versucht stattdessen, uns als Frauen großer Verschiedenheit zu verstehen.“ (...)

Im folgenden versucht die Autorin die Unterdrückung von Frauen durch mormonische Männer dadurch zu rechtfertigen, in dem sie Parallelen zu anderen Religionen zieht, ohne im geringsten auf die Untersuchungen von Kent Ponder Bezug zu nehmen.

Das selbe machten sie auch bei diesem Thema, der Unterdrückung schwarzer männer in der LDS "Kirche. Interessanterweise, als Alibifrau, schrieb diesen Artikel eine Afroamerikanerin. Hier der Link:

http://deutsch.fairlds.org/apol/ROlsSchwarzerMythos.htm

Darin heißt es unter anderem:

Wie man mit dem Vorwurf des Rassismus umgeht

Was sollen wir tun, wenn jemand den Vorwurf gegen unsere
Kirchenführer, vergangene oder gegenwärtige, macht, Rassisten zu sein?
Stimmen Sie ihm zu – er erwartet das sicher nicht! Aber durch diese
Zustimmung hören all die „Argumente“ mit ihnen auf, und Sie können
beginnen, sie wirklich zu belehren. Wenn Sie nicht einverstanden sind und
versuchen, die Kirche zu verteidigen, kämpfen Sie einen aussichtslosen
Kampf. Unsere Kirchenführer haben mehr als genug vernichtende
Bemerkungen gemacht, um unseren Kritikern all die Munition zu geben,
die sie brauchen, um die Kirche wegen Rassismus anzuklagen.
Nun, da wir dem zugestimmt haben, dass es einen echten Grund dafür gibt,
die Kirche wegen Rassismus anzuklagen, wie gehen wir damit um? Nun, ich denke, dass wir verstehen müssen, dass unsere Kirchenführer
menschlich sind. Tatsächlich sind sie zuerst Menschen und erst an zweiter
Stelle Apostel. Als Menschen und Kinder ihres himmlischen Vaters sind
sie berechtigt, ihre eigenen Gedanken, Meinungen und Gefühlen zu
haben, wie jeder andere auch. Nur, weil man zum Kollegium der Zwölf
ordiniert ist, heißt das noch nicht, dass der Himmlische Vater ihnen ganz
plötzlich all seine Weisheit und sein Wissen mitteilt! Ich denke, dass wir
von der Prämisse ausgehen müssen, dass keine Generalautorität absichtlich
irgendetwas tun oder sagen würde, um der Sache Christi absichtlich zu schaden.

Fällt euch hier was auf?
Ich übersetze es mal in meinen eigenen Worten:

Es stimmt schon, dass Mormonenpropheten und andere Generalautoritäten rassistische Äußerungen taten, aber he, sie sind doch auch nur Menschen die Fehler machen.

Wie vereinbahrt sich das aber mit dem, was wir immer und immer wieder in der LDS hörten, nämlich, das ein Prophet, wenn er als solcher handelt, IMMER  inspiriert ist? Und das, wenn ein Prophet gesprochen hatte, das eigenständige Denken aufhört?

Ist das, was die Autorin des Artikels hier versuchte, nicht etwas, was viele Apologethen der LDS versuchen: Das Falsche zu rechtvertigen oder zu relativieren/verharmlosen, damit der GLAUBE nicht beschädigt wird?

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