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Verfasser: Becky Datum: Sonntag, den 17. August 2008, um 13:45 Uhr Betrifft: Lohnende Verschwendungen?
Hallo Gipfelstürmer,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort hier und bei Trzoska. Laà mich bitte kurz darauf eingehen.
Sicherlich ist es für einige Menschen leichter, ihre Werte zusammen mit Gleichgesinnten zu leben. Es geht aber auch ohne, das weiss ich aus eigener Erfahrung, denn ich war den gröÃten Teil meines Lebens keiner Gemeinschaft/Kirche angeschlossen.
Ich habe innerhalb der HLT-Kirche auch viele liebenswürdige Menschen kennengelernt. Allerdings muÃte ich auch miterleben, zu welchen Monstern diese liebenswerten Brüder und Schwestern werden können, wenn ein Familienmitglied aus der Reihe tanzt. Da werden Söhne, die nicht auf Mission gehen möchten, einfach rausgeschmissen. Junge Frauen, die mit 28 Jahren noch nicht verheiratet sind, werden ummiÃverständlich darauf hingewiesen, daà ein Job als Professorin oder leitende Mitarbeiterin bei der NASA nichts wert seien, die Ehe und das Kinderbekommen sei das Ziel einer Frau. Da werden junge Menschen zum Selbstmord aufgefordert, wenn sie sich als schwul oder lesbisch outen. Diese Schicksale kenne ich nicht vom Hörensagen oder aus irgendwelchen Foren. Ich habe sie selbst erleben müssen. Und dies fand alles mit der Unterstützung der örtlichen Kirchenführer statt.
Selbstverständlich schere ich nicht alle Mitglieder der Kirche über einen Kamm, aber diese Erlebnisse geben doch sehr zu denken.
Natürlich macht es Sinn, als Heimlehrer ältere Menschen zu besuchen. Aber dazu muà man nicht Heimlehrer sein. Ja noch nicht einmal Mitglied einer Kirche, nur ein aufmerksamer Mensch.
Als Mitglied einer Gemeinschaft würde ich mich natürlich verpflichtet sehen, meinen finanziellen Anteil zu leisten. Der Sportverein oder der Gartenclub kosten ja auch Geld. Aber von diesen Mitgliedsbeiträgen wird nicht mein Seelenheil abhängig gemacht. Ich komme nicht in die Sphäre der Schwarzgürtelträger, weil ich meinen Vereinsbeitrag bezahle und auch mein Garten blüht nicht doller. Bei der HLT ist das mit der Zehntenzahlung verbundene und über den Tempel führende Versprechen der ewigen Glückseeligkeit abzulehnen. Wäre die Zehntenzahlung nicht grundlegende Voraussetzung für den Tempeleintritt, wäre es mir egal, wieviel ein Mitglied zu zahlen bereit wäre. AuÃerdem stösst mir bitter auf, dass der Zehnte nur und ausschlieÃlich an die Kirche gezahlt werden kann. Die Kirche ist reich genug, sie braucht überhaupt kein Geld mehr von den Gläubigen.
Und die hundertste Ansprache über die Wichtigkeit der Familie? Ich bitte dich! Du scheinst intelligent genug zu sein, dass einmal gereicht hätte. Niemand muà mir sagen, wie wichtig die Familie ist. Und nicht nur die Familie, sondern alle Menschen, die wir lieben. Familie sollte weit mehr sein, als die ausschlieÃliche Bluts- und Eheverwandtschaft.
Ich akzeptiere deine persönliche Sicht auf die Kirche. Meine Sicht ist allerdings eine andere. Nenne es ungerechtfertigt, eine ganze Kirche zu hinterfragen, wenn sie mit ihren Aussenseitern schlecht umgeht. Ich bin allerdings der Auffassung, dass man gerade daran den Wert eines Systems oder einer Gesellschaft erkennt.
Muà leider Schluss machen. Bin neugierig auf deine Antworten.
Liebe Grüsse
Becky