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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Freitag, den 8. August 2008, um 19:10 Uhr Betrifft: Die Kirche macht bei ihrer Zensur einen schlechten Job
Hi svenx,
ich stimme Dir dahingehend zu, dass in den Leitfäden der HLT-Kirche im Allgemeinen viel an Information fehlt. Allerdings ist es natürlich nicht möglich, auf begrenztem Raum umfassende Darstellungen zu bestimmten Themen und Sachverhalten zu präsentieren. Ich persönlich wünsche mir, dass die Leitfäden etwas ausgewogener wären und öfter auch mal kritische Aspekte der Kirchengeschichte ansprechen würden. Auch wäre ein offenerer Umgang mit verschiedenen Themen meiner Ansicht nach erfreulich. Deine Einschätzung, dass die Kirche aus Angst ihre Schriften zensiert, kann ich hingegen nicht ganz teilen. Mir fällt gerade kein problematischer Themenbereich ein, zu dem man in den offiziellen Kirchenveröffentlichungen nichts findet. Wenn man mal ein bisschen im âJournal of Discoursesâ von Brigham Young oder der âHistory of the Churchâ von Joseph Smith liest, kann einen so schnell nichts mehr schocken. Das sehr kritische Buch von Richard Bushman über das Leben von Joseph Smith steht auf der Bestsellerliste bei Deseret Book. Und über die Frauen, die an Joseph Smith gesiegelt wurden, kann man sogar auf der offiziellen Genealogieseite der Kirche nachlesen (www.familysearch.org). Der Kirche ist aus meiner Sicht kein Vorwurf zu machen, dass sie nicht alle Quellen in mehrere Sprachen übersetzen lässt. Dieser Umstand ist für Mitglieder in Deutschland, die nur schlecht englisch sprechen, natürlich ungünstig. Aber wenn man (auch dank der eigenen Vollzeitmission) einigermaÃen gut englisch sprechen kann, muss man sich meiner Erfahrung nach keine groÃe Mühe geben, um in offiziellen Publikationen alle möglichen kritischen Aspekte zu finden. Und das ist nicht erst seit gestern so. Wenn es also das Anliegen der Kirchenführung wäre, ihre Schriften konsequent zu zensieren, dann hätte sie aus meiner Sicht versagt.