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Seite erstellt am 29.3.24 um 13:20 Uhr
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Verfasser: till
Datum: Dienstag, den 29. Juli 2008, um 22:26 Uhr
Betrifft: Mut

Hallo, Misery,

bislang habe ich nur als „Sekretärin „ für meinen Mann fungiert und habe seine Berichte lediglich Kopf nickend getippt. Denn ich habe mit dem Thema Mormone eigentlich voll abgeschlossen. Dein Beitrag nun und der darauf folgende von Björn aber lassen  mich nun doch mal selbst meinen Senf dazu beitragen.
Ich kann mich gut in die hineinversetzen und stelle es mir sehr schwierig vor, als Abgefallene mit deiner Familie zu leben. 
Ich möchte dir folgendes Schlüsselerlebnis mitteilen: Ich war in der ambulanten Krankenpflege tätig und begleitete mit meiner Chefin einen Sterbenden. Der letzte Besuch bei ihm gab mir einiges zu Denken: Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber wir standen zu Dritt am Bett des Patienten: seine Frau, meine Chefin und ich und beteten gemeinsam – was, weiß ich nicht mehr. Das Gefühl dabei war so überwältigend, wie es im Tempel nie gewesen war. Wir waren eine Einheit mit der Gewissheit, dass alles gut sein wird. Ein Gefühl wie „ zu Hause sein“ – ich kann es nicht wirklich beschreiben. Ich kriege jetzt sogar noch eine Gänsehaut vom Scheitel bis zu den Zehen. Ich wusste 100%ig, dass dieser sterbende Mann keine Taufe brauchte. (Zu diesem Zeitpunkt war ich aktive Mormonin und bestrebt, jeden Menschen zu missionieren und im Sinne der Kirche rechtmäßige Nutznießerin des Heiligen Geistes)

Die Ehefrau war katholisch, meine Chefin evangelisch und ich HLT.

Mir war zu diesem Zeitpunkt klar, dass es für die so genannte Errettung auf die Konfession auf keinen Fall ankommt.

Danach hat es noch viel Arbeit und Kraft benötigt, bis ich mich von der Kirche lösen konnte, aber heute bin ich davon überzeugt, dass Gott viel größer ist, als wir uns vorstellen können.

Ich wage nicht zu urteilen, welcher Glaube uns zu ihm führt, ob Christ, Heide, Jude, Buddhist, Hindu etc. pp.

Mein Lieblingszitat: Das aber sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen, das aber sind die Narren, die darin verharren.

Gruß Frau Till

Erlaube mir auch einen Löffel Senf!

Ich möchte dir diesen in Form von Herzen kommenden Rates auf den Teller packen. Bevor und ob du dich irgendeiner Glaubensgemeinschaft annäherst, solltest du dich erst vollkommen von allen damit zusammenhängenden Dingen befreien. Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt den Augen verborgen.

Tschüss, Till

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