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Seite erstellt am 20.4.24 um 2:21 Uhr |
Verfasser: bjoerny Datum: Freitag, den 25. Juli 2008, um 20:42 Uhr Betrifft: Zu Almas Fragen vor drei Wochen^^
Hallo Alma,
du erinnerst dich sicher noch daran, dass du mir vor drei Wochen einige Fragen im Forum gestellt hattest, worauf ich dir sagte, ich würde sie später bearbeiten, da ich mich derzeit im Urlaub auf Mallorca befand. Nun bin ich wieder daheim und habe umgehend mit meiner Stellungnahme zu deinen Fragen begonnen. Ich bin heute Morgen bereits gelandet, musste allerdings zwischendurch zum Arzt gefahren werden, da ich mir am Tag zuvor durch einen Unfall in Palma einen Bänderriss am Kniegelenk zugezogen habe. Das heiÃt aber auch, dass ich jetzt alle Zeit der Welt habe, mich am Forum zu beteiligen.
> Wie siehst du eigentlich die Polygamie in heutiger und damaliger Zeit sowohl allgemein als auch speziell am Beispiel des Joseph Smith-/Brigham Young-Mormonismus im 19. Jh. aus deiner christlichen Sicht?
Erst einmal muss festgehalten werden, dass Gott zunächst Mann und Frau als Paar erschaffen hat. (Siehe 1. Mo. 5, 2.) Der Herr Jesus sagt zu den Pharisäern: âHabt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau schuf und sprach: âDarum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch seinâ â sodass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.â (Matth. 19, 4-6). Das zeigt deutlich, dass die ursprüngliche Absicht Gottes in Verbindung mit Mann und Frau sich auf eine monogame Beziehung zwischen den beiden ausrichtete. Erst mit Lamech, der sich zwei Frauen nahm, hielt die Polygamie Einzug in die Menschheitsgeschichte. â Siehe 1. Mo. 4, 19. 23.
So sehen wir, dass die Polygamie nicht mit dem eigentlichen Vorsatz Gottes, des Herrn, in Ãbereinstimmung steht. Dennoch haben Diener Gottes, wie zum Beispiel Abraham oder Salomo, mehrere Frauen gehabt. Das taten sie jedoch nicht auf Gottes GeheiÃ, sondern nach eigenem Gutdünken. Der Herr Jesus hob später klar hervor, dass Gottes Gesetz bezüglich der Ehe die Monogamie zugrunde liegt.
Dass die Vielehe den biblischen Patriarchen nicht als Sünde zugerechnet wurde, liegt allein daran, dass Gott die Polygamie nicht ausdrücklich in Seinem Gesetz verboten hatte. Jesus stellte aber heraus, dass die Polygamie mit Gottes Grundsätzen unvereinbar ist. Dementsprechend hat die mormonische Lehre von der Vielehe keine Grundlage in der Heiligen Schrift, wenn man diese in ihrem Gesamtzusammenhang betrachtet.
> Was hältst du von Geboten/Konsumregeln wie sie in Lub 89 (HLT-"Wort der Weisheit") beschrieben werden aus deiner christlichen Sicht?
In LuB 89 steht in Abs. 5 (Zitat): âInsofern irgendjemand unter euch Wein oder starkes Getränk trinkt, siehe, so ist das nicht gut und in den Augen eures Vaters auch nicht rechtâ. Es ist biblisch gesehen zwar völlig korrekt, âdass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden ⦠Weder Unzüchtige noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.â (1. Kor. 6, 9. 10). Dennoch untersagt die Bibel nicht den Genuss von Alkohol in MaÃen (!), sondern lediglich in Massen. Das ist ein groÃer Unterschied!
Dass Gott keine Probleme damit hatte, dass einige Seiner ergebenen Diener sich hin und wieder eines Schluckes alkoholhaltigen Getränks erfreuten, lesen wir ganz deutlich in 1. Mose 27, 25: âDa sagte er: Reiche es mir her! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele dich segnet. Und er reichte es ihm hin, so dass er aÃ. Auch brachte er ihm Wein, und er trank.â Und in Prediger 9, 7 heiÃt es: âGeh hin, iss dein Brot mit Freude und trink deinen Wein mit frohem Herzen! Denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun.â
Der in LuB 89, Abs. 8 abgelehnte Tabakgenuss hat aus christlicher Sicht durchaus seine Berechtigung. Tabak, z. B. in Form von Zigaretten, schadet nachweislich dem Körper, und der Körper eines Christen soll rein, ja ein Tempel des Heiligen Geistes Gottes sein. â Siehe 1. Kor. 6, 19.
> Was ist deine Meinung zur Notwendigkeit einer christlichen Taufhandlung und welche Anforderungen/Bedingungen sind an den Täufer als auch an den zu Taufenden zu stellen?
Die Taufe ist ein öffentliches Bekenntnis, ein symbolischer Akt der Hingabe eines Menschen an Gott, der nun in die Gemeinde Gottes aufgenommen wird. Dennoch besitzt eine Taufzeremonie in sich selbst keine rettende Kraft und ist damit kein rettendes Element. Um im Gehorsam zu folgen, sollten sich Menschen, die Jesus folgen müssen, einer Taufe unterziehen. Der Täufling sollte zuvor seine Sünden vor Gott bekennen, seine Schuld eingestehen und Reue zeigen. Dann sollte er Jesus Christus um die Vergebung der Schuld bitten und darum beten, in sein Leben zu kommen, um es von nun an zu regieren. Der Sünder wird dann vor Gott für rein erklärt und empfängt den Heiligen Geist, das Unterpfand der Erlösung und Annahme des reuigen Sünders bei Gott. Als Zeichen dieser Hingabe sollte sich der Bekehrte taufen lassen.
Soweit erst einmal. Liebe GrüÃe und einen gesegneten Sabbat!
Björn