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Verfasser: bjoerny
Datum: Donnerstag, den 10. April 2008, um 6:30 Uhr
Betrifft: Die Hebräer und Aegypten

> "Die Hebräer nahmen ein bisschen Kultur bei ihrem langem Auhenthalt im zivilisierten Ägypten auf, und später waren sie schlau genug, die Kultur Kanaans zu übernehmen, aber zu ihr, die bereits bestand, haben sie nichts beigetragen" (Imanuel Veliskovsky, "Ages in Chaos", S. 196).

Ist es nicht seltsam, wie sich die Wissenschaftler widersprechen? Die einen behaupten, die Hebräer seien nie in Ägypten gewesen, die anderen geben zu, dass sie in Ägypten waren und von dort kulturelles Gut übernommen haben. Wem soll man jetzt glauben?

Im Übrigen: Wo ist eigentlich das Problem? Bereits die Bibel sagt, dass die Hebräer ägyptisches Kulturgut übernommen haben, sogar ägyptische Religion. Allerdings sagt die Bibel auch, dass Gott sie für Letzteres vierzig Jahre lang durch die Wüste ziehen ließ.

> "Der Mythos vom Weg durch das Rote Meer - als die Wasser zurückrollten um die Flüchtenden hindurchzulassen - existiert in einem kanaanischem Text aus dem 15. Jahrhundert v. Chr., also vor dem Exodus, als die Kinder Israels noch in Ägypten in Knechtschaft lagen". (R. Dussaud, zitiert im obrigem Buch, S. 190)

Der Exodus fand um 1500 v. Chr. statt, also mit dem ausgehenden 15. Jh. v. Chr.

> Tradition, Kultur und Religion der Israeliten sind unlösbar mit den früheren Kanaanitern verwachsen. Die Herausgeber des Alten Testaments waren sich dieser Tatsache voll bewußt, daher die Verbissenheit, mit der sie ihre Dankesschuld zu verbergen wußten" (Claude F. A. Schaeffer, zitiert im obrigem Buch, S. 192)

Das mag hinsichtlich kultureller Entwicklungen im Judentum durchaus korrekt sein, aber sicher nicht bezüglich ihrer Religion. Die Religion des Judentums wurde, und das bezeugt uns die Heilige Schrift vielfach, immer wieder durch die umliegender Völker verwässert; insofern ist das Zitat korrekt, entpricht sogar den Darstellungen der Bibel. Doch das ändert nichts daran, dass sich dieser Einfluss nicht auf die biblischen Schriften niedergeschlagen haben. In der ganzen Heiligen Schrift wird die zeitweise im Judentum aufgetretene Mischreligion aufs Schärfste verurteilt. Wie hätten die Bibelschreiber sie verurteilen können, wenn sie selbst von ihnen beeinflusst gewesen wären?

Sicher ist: Das heutige Judentum hat, besonders aus der Zeit des Babylonischen Exils (598- 539 v. Chr.), sehr viele heidnische Elemente übernommen, z. B. die Lehre, dass Verbindungen zwischen unserer Welt und dem "Totenreich" möglich sind, oder die Lehre von einem Jenseits, das in Gute und Böse getrennt ist. Die Zahlenmystik im Judentum entstammt teils auch einem babylonischen Ritus.

> Das dem so war, dass die Israeliten von überall her etwas für ihre Religion klauten, und danach andere Religionen unterdrückten und ermordeten, ist unter Bibelwissenschaftlern mittlerweile hinlänglich akzeptiert.

Nur vergisst man dabei, dass ihre (praktizierte) Religion nicht die Religion ihrer Bibel ist. Daher kann man nicht sagen, die Schreiber der jüdischen Bibel hätten sich ihre Anschauungen "zusammengeklaut". Es waren jüdische Philosophen und bedeutsame Persönlichkeiten, die das heute praktizierte Judentum heidnisch (und unbiblisch!) beeinflussten. Die Schreiber des Alten Testaments ahben damit nichts zu tun. Das, was das Judentum beeinflusst, ist im Wesentlichen der Talmud; und zwischen dem Talmud und dem Alten Testament existieren gewaltige Unterschiede - sowohl in der Lehre, als auch in der Praxis.

> Das du es nicht sehen kannst oder willst, liegt nicht an den Fakten, sondern deinem Unvermögen, diese zu akzeptieren.

Die falschen Schlüsse gewisser einflussreicher "Wissenschaftler" (?) sind darauf zurückzuführen, dass sie dem Judentum den Garaus machen wollen. Ihre Schlussfolgerungen beziehen sich nicht auf Fakten; sie stellen lediglich Hypothesen dar, die auf vorausgesetzten Grundannahmen basieren, z. B. dass die Bibel nicht Gottes Wort ist.

Das ist die andere Seite der Medaille.

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