Beitrag 10 von 11 zum Thema Mahnwache zur Erinnerung an Homosexuelle, die sich umgebracht haben |
Seite erstellt am 25.4.24 um 5:54 Uhr |
Verfasser: StellA Datum: Sonntag, den 13. Mai 2001, um 7:40 Uhr Betrifft: Da kann ich ja nur froh sein,...
...dass ich schon Lehrerin bin und nicht auf die BYU angewiesen bin! Die würden mich ja glatt doppelt rausschmeiÃen (ob die mich zu diesem Zwecke schnell nochmal zurückholen würden, um mir einen neuerlichen Tritt zu verpassen?... Wär interessant das zu wissen): Obwohl sie wahrscheinlich mit der Anordnung meiner Ohrringe Argumentationsprobleme kriegen dürften... hab ja schlieÃlich nur einen einzigen... zu meinem Pech allerdings rechts... bräuchte also noch nicht mal eine Frau öffentlich küssen, denn sicherlich weià man ganz besonders in Provo links ist cool rechts ist schwul! Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, wäre mir eine echte Demonstration schon lieber...
Ãberleg... ob die sich wohl an meinem Nasenstecker "aufhängen" würden? Ist ja eigentlich nur ein abgerutscher linker Ohrring... also habe ich ganz brav einen Ohrring pro Seite. Könnte doch durchgehen oder? Mormonische Argumentation verrutscht doch auch immer wieder...
Aber Spass beiseite! Ich finde es unheimlich traurig, wenn ich immer wieder von solchen Ausgrenzungen höre oder lese. Ich kenne ein paar Frauen, die mit mir auf Mission waren, ebenfalls lesbisch, und daran zerbrochen sind. Und nicht "nur" sie alleine, die ganze Familie leidet darunter, weià nicht, wie sie Eltern- bzw. Geschwisterliebe und "Evangeliums"liebe unter einen Hut bringen sollen.
Da werden Ehen arrangiert, um die ach so armen kranken Homosexuellen zu heilen, denn eine Ehe und ein guter F*** mit einem echter Kerl (bzw. einer richtige Fau) sind ja bekanntlich das beste Heilmittel gegen solche Entgleisungen. Das Leid ist damit vorprogrammiert, und zwar für alle Beteiligten: den unwissenden Ehepartner, den unschuldigen Kindern und den unter Gewissens-, Körper- und Gefühlsqualen leidenden Homosexuellen.
Ich gehöre auch zu denen, die durch bischöfliche "Bemühungen" unter die Haube gebracht wurden. Ich kann nur froh sein, dass sich mein "Angetrauter" schon so bald nach der Hochzeit als Aas entpuppt hat und ich noch aufgewacht bin, bevor alles zu spät war. Erst durch diese Erfahrung konnte ich die Kraft aufbringen, mich öffentich zu outen. Meine Familie, mein Sohn, meine Arbeitskollegen und meine Schüler wissen alle Bescheid... und das in einer erzkonservativen bayerischen Kleinstadt.
Aber die Katholiken und Protestanten haben das Mittelalter mit ihren Hexenverfolgungen und Scheiterhaufen ja schon hinter sich gelassen... die Mormonen sind noch mitten drin!
Ein Link zu Thema "Gay and Lesbian Mormons":
http://www.affirmation.org/