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Beitrag 2 von 11
zum Thema Mahnwache zur Erinnerung an Homosexuelle, die sich umgebracht haben
Seite erstellt am 20.4.24 um 0:11 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Samstag, den 12. Mai 2001, um 9:05 Uhr
Betrifft: Freies Denken und Glauben bei HLT

Vedma berichtete u.a. im Zeitungsartikel "Mahnwache zur Erinnerung an Homosexuelle, die sich umgebracht haben" (wir haben Kerzen aufgestellt):

>Carlie Hardy also said she was discouraged when she heard Brigham Young University suspended two gay students.

An diesem Beispiel offenbart sich die ganze Einfalt, aber auch grausame Realität und ihre Konsequenzen des mormonischen Mikrokosmos. Jeder eingetragene HLT-Student der YBU ... ooops, ever so sorry ... nay, not really ... BYU ist einer BYU-Gemeinde zugewiesen, ob er will oder nicht. Jeder Student hat ein "Interview" mit dem respektiven Bischof zu führen. In diesem werden u.a. auch Fragen zur "Keuscheit" gestellt. Werden diese nicht zur vollsten Zufriedenheit beantwortet (lies auch: hat der "Kandidat u.U. es nicht frühzeitig gelernt zu lügen ohne rot zu werden), wird der Student erst garnicht zum Studium zugelassen oder darf die Uni verlassen.

Schon zynisch ist es, wenn Mormone Dietrich Kemspki im Zusammenhang mit den Mäserdenkmal, in einem ad hominem Angriff (siehe unter "... und HLT-Kempski wieder einmal", Donnerstag, den 10. Mai 2001, um 11:20 Uhr", Kopie seines Leserbriefes an die Sächsische Zeitung vom 9.5.01) gegen Superintendent Stempel u.a. schreibt:

>Ist Superintendent Andreas Stempel etwa ein rassistischer Neider?

Offensichtlich versteht Kempski den Unterschied zwischen "Rassismus" und "Diskriminierung" nicht, wo bei es selbstverständlich rassistische Diskriminierung gibt, jedoch nicht jede Art von Diskriminierung rassistischer Natur ist. Viel wichtiger ist dieser Satz (wo K. über Mäser schreibt):

>Etwa weil er für Denk- und Glaubensfreiheit eingetreten ist

Welche "Denk- und Glaubensfreiheit noch heute an "Mäser’s" BYU herrscht zeigt der neuster Umgang mit ihren homosexuellen Studenten. Obige Hardy hat folgenden Hintergrund im Hinterkopf wenn sie schreibt, daß sie "entmutigt" ist, da die YBU ... böse Finger, böse Finger ... BYU zwei homosexuelle Studenten suspendiert hat. Für die Hardies brach übrigens ihr heiler mormonischer Mikrokosmos zusammen, als sie lernen mußten, daß ihr eigener Sohn homosexuell war.

Warum sie entmutigt war?

Die Studenten hatten gegen den BYU Ehrencodex ("honor code", geschriebener Kodex, gültig für alle Studenten, auch Nicht-HLT, jeder Student muß diesen unterschreiben) verstoßen. ngeblich. Beide Fälle unabhängig voneinander. das "Vergehen", besser "Anschuldigungen", eines Studenten:

Er erhielt u.a. Geschenke von anderen Männern, besuchte homosexuellorientierte Chatgruppen, wurde mit anderen Männern gesehen (??????), hatte Zimmerbesuch von anderen Männern.

Beweise gab es keine. Sondern lediglich Anklagen von anderen Studenten. Blockwartmentalität an der BYU.

Sein Fehler? Er gestand seinem Zimmergenossen, daß er homosexuell wäre. Nicht von Taten wohlgemerkt! Dieser Blockwart erstattete sofort Meldung.

Obiger "BYU Honor Code" sagt, daß "homosexuelles Verhalten, Betragen" (eng. "homosexual conduct"), unnter "sexuellem Fehlverhalten, schlechtem Benehmen" (engl. "sexual misconduct") fällt. Definiert oder beschreiben wird dies nicht. Das "Büro für BYU Honor Code" hat damit volle Handlungsfreiheit. Dahinter steckt natürlich System. Ein weiterer Student wurde suspendiert, weil er angeblich einen Mann geküßt hat und Händchen gehalten hat. Das Wort eines weiteren Melders galt. Diesem Studenten wurde schriftlich mitgeteilt, daß "unangemessen wäre, intime Zuneigung gegenüber einer Person des gleichen Geschlechts in der Öffentlichkeit zu zeigen." BYU und Kirche haben offensichtlich zwei (!) Standards der "Moralität." Einen für Heteros, einen für Homos.

Männliche Mormonen, paßt also auf, daß eure Freundin keine Hosen trägt und die Haare mindestens Schulterlang sind. Es könnte sonst passieren, daß nach einem "öffentlichen" Küßchen oder Händchenhalten ihr ein kostenloses Interview bei euren Bischof gewinnt.

Ausführliche Berichte ("BYU Brass Suspend Two Gays, Thursday, March March 29, 2001" und "BYU’s Dismissal of Gay Students Continues Confusion for Gays, Parents") der Salt Lake Tribune unter:

http://lds-mormon.com/gays_byu.shtml

und

http://lds-mormon.com/hardy1.shtml

Oh, und wer sich für eine wissenschaftliche Darstellung zum Thema Homosexualität, anstelle einer "inspirierten" (insbesondere durch den Geist Hinckleys und Packers), lese einmal die Erklärung der Vereinigung der Psychologen der USA. Zu finden unter:

http://www.apa.org/pubinfo/answers.html

Karl G. Mäser würde sich natürlich vor Abscheu von solch akademischer und "gefährlicher" Darstellung abwenden.

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