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Seite erstellt am 28.3.24 um 12:58 Uhr
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Verfasser: bjoerny
Datum: Donnerstag, den 10. Januar 2008, um 18:49 Uhr
Betrifft: wie man´s nimmt ...

> Du vertrittst die Meinung, daß Gott den Profeten für die Dauer des Niederschreibens das Gehirn okkupiert hat.

Das ist so nicht korrekt. Ich habe lediglich sagen wollen, dass es der wachsamen Kontrolle Gottes unterlag, was der Prophet schrieb. Gott hat ihn inspiriert, d. h. den Inhalt der Botschaft vorgegeben. Innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens hatte der Prophet die Freiheit, die Botschaft in eigene Worte zufassen. Das geschah jedoch so, dass er sich nicht unrichtig oder sinnverfälschend ausdrückte. Gott hat das Schreiben überwacht und geleitet, sodass es Sein Wort sein musste; und Er hat verhindert, dass sich der Schreiber im Rahmen der ihm gegebenen Ausdrucksmöglichkeiten falsch ausdrückte. Ich habe nicht gesagt, dass Gott sein Gehirn ausgeschaltet und vom Schreiber Besitz ergriffen hätte. (Damit fallen auch die von dir angeführten zwei Punkte nach dem oberen Zitat weg.)

> Die Übersetzung hängt also von der Überzeugung des Übersetzers ab.

Auch diese These kann nur bedingt richtig sein. Jemand, der sich vorurteilsfrei dem genauen Inhalt der Bibel verpflichtet fühlt, wird nicht mit einer vorgefassten Meinung übersetzen, sondern er wird versuchen, beim Übersetzen den Sinn des Textes genauestens zu erfassen und in einer anderen Sprache wiederzugeben. Jemand könnte unterstellen, es gäbe keine Menschen ohne eine vorgefasste Meinung.

Aber selbst wenn das so sein sollte, ist deshalb nicht jede Übersetzung falsch, nicht originalgetreu oder ständig von anderen abweichend. Über einen bestimmten und festgesetzten Rahmen von Bedeutungen und Übersetzungsmöglichkeiten kommt niemand hinaus. Wenn sich Interpretationen der Übersetzer "einschleichen", dann lässt sich das oft sehr leicht am Kontext feststellen. Außerdem sollte man beim Studieren aus genau diesem Grund mehr als eine einzige Bibelübersetzung gebrauchen, um den Sinn einer Aussage genauer zu erfassen.

Oder man arbeitet mit einer Interlinearübersetzung, das ist eine Übersetzung, in der der biblische Originaltext, z. B. in Griechisch, abgedruckt ist, und unter jedem einzelnen griechischen Wort steht die exakte deutsche Entsprechung dazu (Wörter in ihrer Grundbedeutung). Wer sich so nahe am Urtext orientiert, wird kaum auf einen verfälschten Text hereinfallen.

(Damit fällt das Argument vom "autorisierten Übersetzer" ebenfalls weg.) Außerdem: Jeder gläubige Übersetzer wird sich hüten, das Wort Gottes sinnentstellend nach eigenem Gutdünken zu übersetzen, angesichts dessen, was jedem droht, der das Wort Gottes entstellt.

Dass es immer wieder geschickte "schwarze Schafe" gibt, die eigene Lehrmeinungen in die Texte einflechten, ist unvermeidbar. D. h. aber nicht, dass die Wiedergaben an sich unzuverlässig sind. Bekannte Beispiele sind die "Neue-Welt-Übersetzung" (eine sehr wortgetreue, aber in Bezug auf einige Lehren der ZJ sehr tendenziös erarbeitete Übersetzung) oder die sog. "Traubensaftbibel", die von einem Adventisten übersetzt wurde; auch er hat einige Texte tendenziös im Licht der Sonderlehren der STA wiedergegeben. Seriöse und genaue Übersetzungen aus dem Urtext sind:
-      Elberfelder Bibel
-      Luther-Ãœbersetzung
-      Wuppertaler Studienbibel
-      Zürcher Bibel
-      Herder-Ãœbersetzung
-      Interlinearübersetzung(en)

Soweit zu den Bibelübersetzungen.

Liebe Grüße
Björn:-)

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