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Verfasser: Martin007
Datum: Donnerstag, den 10. Januar 2008, um 18:09 Uhr
Betrifft: Schriftstil

>Damit sind die niedergeschriebenen Worte Gottes unfehlbar und nicht durch die menschliche Unvollkommenheit ihrer Schreiber getrübt (2. Tim 3, 16).

Du vertrittst die Meinung, daß Gott den Profeten für die Dauer des Niederschreibens das Gehirn okkupiert hat. Gott als Goa’Uld (Stargate). Das hat dann aber überprüfbare Konsequenzen:
- Dann müßte die Bibel redaktionell von einer einzigen Person niedergeschrieben worden sein.
- Von Menschen mit multiplen Persönlichkeiten folgt dann daß die Profeten eine "Gotteshandschrift" hätten, die bei allen gleich sein müßte.

Jenny Kien hat einen anderen Standpunkt:
http://www.pinn.net/~sunshine/book-sum/kien.html
>Leafing through standard dictionaries of biblical Hebrew reveals how frequently a word was assigned a meaning based purely on the translator’s general understanding of a sentence. Some words are used differently in different biblical passages and seen to have many meanings. These are mostly variations on a theme, and the etymology of the word is straightforward, as is its translation in the Septuaginta. But there are also many cases where a word requires quite different meaning to fit each biblical passage in which it appears. In other cases, a word may have no known etymology and is not used in later Hebrew. If such a word is used only once or twice in the whole Tanach, its meaning is often derived from the context in which it occurs and from how the sentence was originally translated into Greek. It becomes clear that these differing meanings and the non-etymologically justified one-off meanings may just be the guesses of the translators and interpreters, based on the sort of word thaw people of their culture would expect in that sentence.
Die Übersetzung hängt also von der Überzeugung des Übersetzers ab. Damit ist Dein Gott nicht nur verpflichtet, den Profeten besessen zu machen, sondern auch autorisierte Übersetzer. Aber wer ist autorisiert. Wie mißt man die Gottesbesessenheit eines Übersetzers.
Kien kommt nämlich mit der einfachen Annahme, daß gleiches Gekritzel ähnlich übersetzt werden sollte zu ganz anderen Ergebnissen, was die Flüche bei der Vertreibung aus dem Paradies angehen.
Wer hat denn nun Recht, wenn beide sich auf dasselbe Gekritzel.berufen?
Die Auswahl, wer Recht hat, wird von der eigenen Vorstellung getroffen. Es ist also das wahr, was Du für wahr halten willst.

Herbert Gabriel kommt mit der Annahme, daß die Bibelschreiber dem morgenländischen Kulturkreis zuzuschreiben sind zu einer ganz anderen Lesart der Bibel:
http://www.sabines-kaleidoskop.de/altertumsgeschichte/

Beide Autoren haben bessere Argumente als Du, denn Du berufst Dich auf Übersetzungen, deren Grundlage, Einstellung des Übersetzers klaglos übernommen wurde. Der Übersetzer hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, darzulegen warum er so und nicht anders übersetzt hat. Den einzigen Zusatzgrund, den Du hast ist der, daß die Überstzungen so lange tradiert und für richtig erklärt wurden, daß niemand mehr daran zweifelt, deshalb das Wort klaglos.

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