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Verfasser: Sappho
Datum: Donnerstag, den 20. Dezember 2007, um 16:22 Uhr
Betrifft: Das Patriarchat

Aus Wickipedia:

Patriarchat (Soziologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Patriarchat (griechisch πατριαρχία, von πατήρ, patér - „Vater“; αρχή, arché - u. a. „Ursprung“, „Herrschaft“), auch Androkratie genannt, ist eine Herrschaftsform, die durch die Vorherrschaft von (meist älteren, vgl. Gerontokratie) Männern über Familien, Sippen, Gemeinden, Diözesen oder Völker gekennzeichnet ist.
Gegenbegriff dazu ist das Matriarchat bzw. die Gynaikokratie.

Merkmale

Das Patriarchat hat in der Regel folgende Merkmale:

•      Patrilinearität (Familienzugehörigkeit der Ehefrau und ehelicher Abkömmlinge zu der Familie des Mannes, Erbfolge, Namensgebung (Patronymie))

•      Patrilokalität (Wohnsitz junger Ehepaare beim Vater des Mannes bzw. der Herkunftsfamilie des Mannes; Gegensatz: Matrilokalität) und Virilokalität (Wohnsitz der Ehefrau beim Ehemann; Gegensatz: Uxorilokalität)

•      Gottesbilder: zahlreiche Pantheonvorstellungen mit einer dominierenden männlichen Gottheit, in Juden- und Christentum ein transzendenter Gottvater

•      Kontrolle über weibliche Sexualität zur Sicherstellung der gesellschaftlich bedeutsamen Abstammung des Kindes von einem Mann

Kennzeichnend für patriarchalische Gesellschaften ist, dass die Vaterschaft zuvorderst über die biologische Abstammung festgelegt wird. Demgegenüber tritt die soziale Vaterschaft in den Hintergrund. Weil es für die biologische Abstammung, abgesehen von den neu entwickelten genetischen Vaterschaftsfeststellungsverfahren, keine mit der Mutterschaft vergleichbaren augenscheinlichen Beweise (Austritt der Leibesfrucht aus dem Mutterleib) gibt, muss in patrilinear-abstammungsgeleiteten Gesellschaften die Geschlechtlichkeit der Frau an die Ehe gebunden werden, um sicherzustellen, dass der Ehemann der Mutter auch biologisch der Vater ist. Verstöße gegen die Eingrenzung der weiblichen Sexualität werden mit strafrechtlichen (→ Ehebruch) und zivilrechtlichen Sanktionen und gesellschaftlicher Ächtung geahndet.

Diskussion über die Entstehung des Patriarchats

Die Entstehung des Patriarchats ist nach wie vor umstritten.
Je stärker die Merkmale des „Patriarchats“ ausgeweitet sind, desto schwieriger ist es zu bestimmen, wie alt es sei. Marija Gimbutas (Archäologie), Humberto Maturana (Neurobiologie) und Wilhelm Reich (Psychiatrie) haben - unabhängig voneinander - Beweisführungen vorgelegt, denen zufolge patriarchale Herrschaftsstrukturen vor ca. 7000 Jahren entstanden sind, und zwar auf Grund von Klimaveränderungen, die zu Wanderungen der Menschen führten. Anhand von archäologischen, paläoklimatischen, sprachwissenschaftlichen und soziologischen Studien gehen diese Forscher davon aus, dass der Übergang von egalitären, als friedlich angenommenen Verhältnissen zu gewaltsamen, kriegerischen in besonderen Gegenden der Alten Welt, in Nordafrika, im Nahen Osten und in Zentralasien stattgefunden habe: Diese relativ feuchten Gebiete trockneten allmählich aus und wurden mit der Konsequenz verlassen, dass durch den Zusammenfall der Umwelt- und Kulturbedingungen die Bindungen zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Frau und Mann in traumatisch prägender Weise zerstört worden seien, so wie es aktuelle Vergleichsstudien aus den Hungergebieten Afrikas plausibel gemacht hätten.
Sollte die - weiter gehende - Hypothese eines „Ur-Matriarchates“ zutreffen (→Urgesellschaft), so gelten die vorliegenden Forschungsergebnisse zur Entstehung des Patriarchats heute als die wahrscheinlichsten. Ein „Ur-Patriarchat“ wird zwar von zahlreichen Mythen nahe gelegt (siehe auch Adam), sie spiegeln aber lediglich eine persönliche Weltsicht im Kontext ihrer Entstehungszeit wider und stellen darüber hinaus allenfalls Hypothesen ohne beweisende Kraft dar.
Die Theorien der Matriarchatstheoretikerinnen wurden von der Feministin Cynthia Eller kritisiert. Ihr zufolge gibt es keine Beweise, dass es ein Patriarchat in Europa erst nach der Einwanderung indogermanischer Völker gegeben habe, sie zieht allerdings oben genannte Studien nicht heran, sondern beschränkt sich auf die ’Göttin-Bewegung’ in den USA.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Patriarchat_%28Soziologie%29

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