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Verfasser: Sappho
Datum: Dienstag, den 6. November 2007, um 1:01 Uhr
Betrifft: Meine Geschichte

Zunächst einmal ist die Heldin keine Beamtin des Bundeskriminalamtes, sondern eine Kommisarin ala Conny Niedrig (Niedrig und Kuhnt auf Sat1), dem Traum mancher Lesbe, die auf Heten steht.
Dann basiert der Auffindungsort der Leiche auf einen wahren Fall (Gwen Araujo, die von vier Männern zu Tode geprügelt wurde, und in einer Grube abgelegt wurde).
Ich habe diesen Einstieg gewählt, weil ich gleichzeitig den Mordfall und die Psyche der Heldin beschreiben wollte, und auch, wie eine homophobe und transphobe (mormonische) Gesellschaft schuld daran trägt.

> du müsstest natürlich sehr genau beschreiben, wie aus einem mormonen ein mörder wird.

Das wird im letzten Drittel geschehen, aber Andeutungen durchziehen das ganze Buch. So wird im ersten Kapitel berichtet, wie der Mörder weint, was die Heldin aber falsch interpretiert (sie denkt, es wäre die erste Leiche, die er gesehen hatte).

> dabei könntest du die mormonen entlasten, indem du vernünftige charaktere einbaust.

"Vernünftige" Mormonen wird es dort nicht geben, aber einen zweifelnden Mormonen, der Bischof ist. Aber auch er entpuppt sich am ende als zu schwach, um sich gegen mormonische Glaubenswelten zu wehren!

> noch glaubwürdiger wäre es, wenn sie in den tod getrieben würde und sich selbst das leben nimmt, die anderen also eine mitschuld trifft.

Warum das denn?
Menschen die transsexuell sind, werden, so eine Studie aus den USA, viermal häufiger Opfer von gewaltsamen Übergriffen, als Afroamerikaner, Hispanics, und Homosexuelle zusammen!
Selbstmorde geschehen vor allem unter homosexuellen und transexuellen Jugendlichen in der Zeit der Pubertät oder kurz danach. Im Erwachsenenalter sind sie eher selten.

Hier eine kleine Kostbrobe:

Wir waren an unserem Zielort  angekommen.
Wagentüren öffneten und schlossen sich in einem fast synchronen Rhythmus, Menschen in Uniform und Zivilkleidung, manche in der weißen Kleidung der Spurensicherung, die sich gerade Latexhandschuhe anzogen, gingen auf die Grube zu. 
„Das war ja wohl ihr Einstand, Frau Kollegin“, sagte ein Mann hinter mir spöttisch. Ich drehte mich um. Vor mir stand  Hauptkommissar Brandner, der Leiter der Mordkommission, und mein direkter Vorgesetzter. Er hatte ein ovales Gesicht, graue Haare, blaue Augen, und eine Nase, die mich sofort an einen Aristokraten erinnerte. Er trug einen sehr teuer aussehenden Mantel aus feinstem Kaschmir, und hielt in seiner rechten Hand eine dicke Zigarre, deren Rauch unangenehm meine Nase traktierte.
„Ich hätte mir auch was Besseres gewünscht, als noch vor dem ersten Tag eine Leiche zu finden, Herr Hauptkommissar“, erwiderte ich.
„Na, den Titel lassen wir mal. Ich heiße Bernd“, sagte er, und streckte mir seine Hand aus, die ich ergriff und drückte.
Wir gingen zur Grube.
Der leblose Körper der jungen Frau lag immer noch so, wie ich ihn vorgefunden hatte, nur, dass die Pfütze weitgehenst verschwunden war.
Ein hagerer Mann der Spurensicherung, von dem ich später erfuhr, das er mich aus Goslar kannte, fotografierte den Fundort der Leiche, während der Gerichtsmediziner, ein graumelierter Mann im bevorstehenden Rentenalter, sich an der Toten zu schaffen machte.
„Gibt es schon erste Erkenntnisse, Doktor Martens“, fragte mein Vorgesetzter, Hauptkommissar Brandner?

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