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Beitrag 9 von 12
zum Thema leben mit einem mormonischen Partner
Seite erstellt am 25.4.24 um 19:30 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 28. April 2001, um 9:29 Uhr
Betrifft: Leben mit einem mormonischen Partner ...

... funktioniert nur, wenn beide Toleranz aufbringen können. Was in diesem Fall aber bedeutet, dass deine Freundin eine liberale Mormonin sein müsste. Denn eine strenggläubige könnte die notwendige Toleranz niemals aufbringen! Sie würde leiden, immer wieder Bekehrungsversuche starten und wenn du dich nicht bekehren lässt, könnte das irgendwann das Ende eurer Ehe bedeuten. Es kommt also auf ihre persönliche Einstellung zur Kirche an, aus welchen Gründen sie wirklich Mormonin ist, ob ihre Überzeugung tatsächlich echt ist. Ob sie bereit ist sich auch mit Kritik an der Kirche auseinander zu setzen, oder ob sie alles Negative über die Kirche als Satans Werk ansieht. Das müsstest du durch Gespräche herausfinden, sie zu fragen, wäre sinnlos. Ich z.B., habe meinem zukünftigen Mann den Verlobungsring hingeworfen, weil er sich nicht bekehren lassen wollte und mir war es verdammt ernst damit! Heute muss ich darüber lachen und ich verstehe es nicht mehr, wie ich immer wieder mein Zeugnis geben konnte: "Ich weiss, dass diese Kirche wahr ist" Dieses "Wissen" bestand nur aus einem Gefühl, einem Gefühl, dass immer wieder gekonnt gestärkt wurde, durch das Zusammensein mit den Mormonen, durch die Beschäftigung mit ihnen. Doch Gefühle ändern sich.

Und ich stimme dir zu: Oberflächlich betrachtet wirken die Mormonen positiv, wunderbar, glücklich, freundlich, man fühlt sich wohl und angenommen. Erst die nähere Beschäftigung mit ihnen zeigt was wirklich hinter diesen, meist sehr netten und sympathischen, Menschen steckt. Diese "heile Welt", die man da vorgeführt bekommt, ist eine schöne Maske. Es gibt nur wenige, die wirklich so glücklich und zufrieden sind, wie sie sich geben. Die anderen spielen eine Rolle, die ihnen das System auferlegt. Soviel geballte Glückseligkeit und Freundlichkeit findet man im realem Leben nicht, deshalb sind die Mormonen auch so beeindruckend. Ãœbrigens auch die ZJ. Wobei die gegen die Mormonen etwas verlieren. Denn Mormonen umgibt noch zusätzlich dieses Flair von Modernität, Weltoffenheit und Bildung. 

Wir Menschen im realem Leben dürfen sein, wie wir sind. Womit ich nicht sagen will, dass wir nicht auch ab und zu unsere Rollen spielen, das gehört dazu.  Doch im Gegensatz zu den Mormonen dürfen wir auch unsere negativen Seiten zeigen: Depression, Wut, Zorn, Unversöhnlichkeit, Verzweiflung ...

Jedenfalls wünsche ich dir viel Glück und alles Gute für deinen weiteren Weg. Wenn ihr euch wirklich liebt, dann werdet ihr es schaffen!;-)

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