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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 13. Juni 2007, um 15:36 Uhr
Betrifft: Und so macht sich jeder

sein Gewissen selbst oder es wird einem anerzogen oder eingeredet.

>Aber was hat jetzt das mit dem Glauben an besseres Jenseits zu tun?

Ich würde mich wahrscheinlich gehen lassen, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass mein Leben hier Folgen für ein späteres Leben hätte, in welcher Form auch immer.
Ich kann nicht erkennen, dass ich von Natur aus ethisch handeln würde. Von Natur aus wäre ich feige, ängstlich, egoistisch und hinterlistig; wahrscheinlich alles lebenserhaltende natürliche Eigenschaften. Von Natur aus wäre ich rachesüchtig und jähzornig. Ich würde mich an meinem Besitz (Spielzeug) festklammern und böse reagieren, wenn ihn mir jemand streitig machen wollte. Nur uninteressant gewordenes würde ich anderen freiwillig überlassen, oder weil ich gelernt habe, dass ich etwas anderes dafür eintauschen kann, auch wenn es nur Anerkennung ist. Alles Eigenschaften, die bei dem einen oder anderen von Geburt an mehr oder weniger stark ausgeprägt sind, und die man, weil man sie als schädlich für seine "Seele" oder sein "Karma" erkennt, durch Selbstdisziplin aberziehen kann, bis es zur Gewohnheit und schließlich zum Charakter wird.
Da ich an unseren 7 Kindern gut beobachten konnte, dass jedes Kind von uns unbeeinflusst seinen eigenen Charakter mitgebracht hatte, neige ich dazu zu glauben, dass sie durch ein Vorleben geprägt wurden. Ebenso denke ich, dass ein Feilen an seinem eigenen Charakter, die Ausgangslage für das nächste Leben bestimmt.
Im Zusammenleben mit anderen geht man Kompromisse ein, um für sich den größtmöglichen Vorteil oder geringsten Nachteil zu haben. Allein die Liebe und das Fasziniertsein von einem anderen lässt einen einen Schritt hin zur Selbstlosigkeit gehen, obwohl sich das Ego dabei einen Vorteil erhofft. Bis der Wunsch entsteht, nur noch geben zu wollen, muss schon einiges passieren (aber Vorsicht, kein lästiges Helfersyndrom entwickeln!). Auch die Vision von einem erhabenen, großen Ziel kann bewirken, dass man über seinen Egoschatten springt.

Aber trotz allem, meine ich, dass falsche Religion für ein Ethikempfinden der Menschheit eher schädlich ist, und welche Religion ist schon richtig. Zu ethischem Bewusstsein gelangt man auch, wenn man sein Bewusstsein erweitert und das Hirn ein wenig in Anspruch nimmt, dann ist Ethik wenigstens echt und in einem fest verankert und nicht nachgeäfft und vorgespielt, so dass, wenn der Aufseher nicht da ist, alle die Sau rauslassen.

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